Schutzkonzept wird an Haushalte verteilt

, Kreisdekanat Warendorf

Der Schutz von Kindern und Jugendlichen steht für die Pfarrei St. Bartholomäus und St. Johannes der Täufer in den Warendorfer Ortsteilen Einen-Müssingen und Milte an oberster Stelle. Zum Ausdruck kommt das im Institutionellen Schutzkonzept, kurz ISK. Die Schutzkonzepte, die alle Pfarreien des Bistums Münster erstellen, sollen Maßnahmen festlegen, die das Risiko sexueller Gewalt in den kirchlichen Einrichtungen senken. In 2000-facher Ausführung liegt das ISK nun gedruckt vor. Mit dem Weihnachtspfarrbrief soll die Broschüre an alle Haushalte verteilt werden.

Stellten am 29. Oktober gemeinsam das ISK vor: (von links) Doris Eberhardt (Präventionsfachkraft des Bistums), Josephine Glüsing (Erzieherin in der Kita St. Georg, Müssingen), Stefan Everwin (Spielmannszug Milte, Mitglied im Kirchenvorstand), Pfarrer Rainer Hermes, Ilona Flaute (Leiterin der Messdienergemeinschaft St. Bartholomäus, Einen-Müssingen), Sarah Frankewitsch (Schützenbruderschaft St. Georg Müssingen), Anneliese Ossege (Leiterin des Spielangebotes Kids-Time) und Marion Wüller (Leitungsteam der Messdienergemeinschaft St. Johannes, Milte).

© Bistum Münster

„Prävention, das ist ein Anliegen für den ganzen Ort“, betonte Pfarrer Rainer Hermes. Darum hätten sich nicht nur Vertreterinnen und Vertreter aus der Pfarrei an dem Prozess beteiligt, sondern auch Engagierte aus Musikvereinen, Sportverbänden und Schützenvereinen. Begleitet wurden sie dabei von der regionalen Präventionsfachkraft des Bistums Münster, Doris Eberhardt. „Das Interesse zeigt, dass wir hier ein gesellschaftlich relevantes Thema aufgegriffen haben“, erklärte Pfarrer Hermes und dankte für die gute Zusammenarbeit.

Knapp zwei Jahre lang haben die Verantwortlichen eine Reihe von Regeln zur Gestaltung von Nähe und Distanz, Sprache und Wortwahl zum Schutz von Kindern und Jugendlichen gegen sexualisierte Gewalt erarbeitet. Mit Leitfäden und Beschwerdewegen wurden Haupt- und Ehrenamtliche außerdem handlungssicher und sprachfähig gemacht, um Opfern von Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt zur Seite stehen und sie bestmöglich unterstützen zu können. So wurde beispielsweise festgelegt, dass neben allen hauptamtlichen Mitarbeitern auch alle Ehrenamtlichen, die regelmäßig Kontakt zu Kindern und Jugendlichen haben, ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen müssen, wenn sie ihre Aufgabe antreten. 

„Von Anfang an war es allen wichtig, dass das ISK einen praktischen Bezug hat“, lobte Doris Eberhardt die Arbeit der Projektgruppe und zeigte sich überzeugt, dass es in der Pfarrei viele Menschen gebe, „die das Papier mit Leben füllen“. Die Präventionsfachkraft hob außerdem das Vorgehen der Pfarrei hervor, sowohl Haupt- als auch Ehrenamtliche in den Prozess einzubeziehen.
Als Präventionsfachkräfte geschult und beauftragt worden sind Ilona Flaute und Marion Wüller, die die Messdienergemeinschaften an den beiden Kirchorten betreuen. „Achtung und Wertschätzung im gegenseitigen Umgang – das ist eine wichtige Voraussetzung, denn so kann schon viel verhindert werden“, sind sie überzeugt. Die beiden Frauen werden außerdem künftig darauf achten, dass das ISK weiterentwickelt und fortgeschrieben wird.

Das ISK ist im Internet auf www.pfarrei-jb.de/prävention-isk/ abrufbar. 

Ann-Christin Ladermann