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Schwester Rita Schiffer berichtete in St. Maria Magdalena in Sonsbeck

, Kreisdekanat Warendorf

„Oft werde ich gefragt, was ich in den 21 Jahren meines Wirkens in Äthiopien für mein Leben gelernt habe. Nun – Dankbarkeit und Zuversicht, dass es durch Schwierigkeiten hindurch immer weiter geht“, erklärte die 61-jährige Ordensfrau Rita Schiffer. Sie leitet als Missionsärztliche Schwester seit mehr als 20 Jahren das Attat-Landkrankenhaus in Äthiopien.

Getragen von Dankbarkeit, Zuversicht und ihrem Glauben

Drei Monate war die sympathische Ordensschwester nun in Deutschland, um als offizielle Botschafterin für Missio über ihr Wirken in Äthiopien zu berichten.
Am letzten Tag ihrer Deutschlandreise (30. September) war sie auf Einladung des Eine-Welt-Kreises in der Gemeinde St. Maria Magdalena in Sonsbeck zu Gast. Ein besonderer Ort für die besondere Frau, denn hier wurde sie als Älteste von insgesamt sieben Geschwistern geboren.

Den Orden der Missionsärztlichen Schwestern in Essen erlebte sie mit 21 Jahren als ihr neues Zuhause. Es folgten Jahre als Noviziatsleiterin, eine Facharztausbildung zur Gynäkologin und der Ruf, ins Ausland zu gehen. 1997 kam sie nach Äthiopien, nachdem sie zuvor in Ghana eingesetzt wurde.

Von ihren Eindrücken und der Arbeit in dem ostafrikanischen Land berichtete sie in der voll besetzten St.-Maria-Magdalena-Kirche und im Anschluss daran auch im neuen Pfarrheim der Gemeinde. Dazu hatte die in Sonsbeck lebende Familie Ghebrehiwet aus Äthiopien zur traditionellen Kaffeezeremonie eingeladen. Hier konnten sich viele Interessierte auch im persönlichen Gespräch mit der weltoffenen und tiefgläubigen Missionsschwester über das zum größten Teil spendenfinanzierte Projekt „Attat-Krankenhaus“ informieren.

Die Klinik wurde von den Missionsärztlichen Schwestern gegründet und liegt 175 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Addis Abeba. Mittlerweile ist es 48 Jahre in Betrieb, hat über 200 Mitarbeiter und ist ärztliches Zentrum für rund 800.000 Menschen im Einzugsgebiet mit einem Radius von 100 Kilometern. 2017 wurden 90.000 Menschen in der Krankenhausambulanz versorgt, am Tag sind das um die 350 Patienten.

Schwester Rita: „Die Menschen in Äthiopien wissen, dass auch Sie hier in Sonsbeck ihre Versorgung im Hospital erst ermöglichen. Dieses Netz der Solidarität ist wichtig. Ohne Solidaritätsprinzip kommen wir nicht weit auf dieser Welt.“ Deswegen freute sich die Ärztin sehr über den Besuch in ihrer niederrheinischen Heimatgemeinde, wo dieses Netz besonders gewoben ist. „Ich treffe Menschen, die teilen. Denen das Schicksal der Menschen an anderen Orten auf dieser Welt nicht egal ist.“

Die Ordensfrau ergänzte, dass sie und ihr medizinisches Team notleidenden, kranken Menschen – darunter vielen schwangeren Frauen – zwar helfen könnten, aber „der, der wirklich am Leben erhält, das ist jemand anderes. Und das ist auch gut so. Denn der nächste Atemzug und der nächste Herzschlag sind Geschenke Gottes, Geschenke unseres Schöpfers“, betonte sie in der Kirche. Dabei spürten die Sonsbecker die tiefe Dankbarkeit Rita Schiffers, weil sie und das gesamte medizinische Team in Äthiopien oft erfolgreich dieses Geschenk verteilen dürfen.

Weitere Informationen zum Attat-Krankenhaus, das auf Spenden angewiesen ist, gibt es im Internet unter www.attat-hospital.de.


Bildunterschrift:
Bei der Begegnung im neuen Pfarrheim der Gemeinde St. Maria Magdalena mit Schwester Rita Schiffer lud die äthiopischen Familie Ghebrehiwet zu einer eine äthiopischen Kaffee-Zeremonie ein. Fotos: Bischöfliche Pressestelle/Anke Gellert-Helpenstein