Seelsorge in Schulen und Krankenhäusern bleibt

Die katholische Kirche im Bistum Münster möchte weiter in den sogenannten kategorialen Einsatzfeldern wie Schulen, Krankenhäusern, der Polizei- und Notfallseelsorge mit einem seelsorglichen Angebot präsent sein. Das hat Münsters Bischof Dr. Felix Genn am 25. November allen Seelsorgenden sowie den Gremienvertretern in einem Brief mitgeteilt. Trotz der sinkenden Zahl an Personal seien in besonderen Einrichtungen und in Verbänden auch in Zukunft Stellen für hauptberuflich Seelsorgende vorgesehen, betont Genn. 

Bischof Dr. Felix Genn

© Bistum Münster

Im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums ist beispielsweise je bischöflicher Schule eine 50-Prozent-Stelle eines hauptberuflich Seelsorgenden vorgesehen. Im Bischöflich Münsterschen Offizialat, dem niedersächsischen Bistumsteil, wird die Schulseelsorge in Abstimmung mit der Schulstiftung St. Benedikt entwickelt.

„Wir möchten zudem eine Krankenhausseelsorge in größeren Krankenhäusern mit palliativem Versorgungskonzept vorhalten“, schreibt der Bischof weiter. Vorausgesetzt, dies sei vom Träger des Hauses gewünscht. Pro Kreis-/Stadtdekanat – im NRW-Teil gibt es sieben Kreisdekanate und das Stadtdekanat Münster – ist außerdem eine Viertel-Stelle für Hauptberufliche in der Polizeiseelsorge vorgesehen. Auch im Bischöflich Münsterschen Offizialat soll die Seelsorge für die Polizei bleiben.

Bei der Notfallseelsorge sieht es ähnlich aus. Auch hier ist pro Kreis-/Stadtdekanat für die Koordinierung ein Beschäftigungsumfang für einen hauptberuflich Seelsorgenden von 25 Prozent geplant.

In den großen Einrichtungen der Eingliederungshilfe, die Menschen mit einer Beeinträchtigung eine individuelle Lebensführung ermöglichen, sowie in den Bereichen der Gefängnis- und Gehörlosenseelsorge und der Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) sollen ebenfalls Seelsorgende tätig sein. Darüber hinaus gibt es weitere pastorale Felder wie die Obdachlosen- und Militärseelsorge, die auch künftig durch hauptberuflich Seelsorgende besetzt werden. 

Wie für alle anderen genannten Bereiche, gilt auch für die katholischen Verbände, dass die Zahl der hauptberuflich Seelsorgenden von dem zur Verfügung stehenden Personal abhängt.

Seit einigen Jahren haben die Pfarreien im Bistum Münster die Möglichkeit, das Pastoralteam zu einem multiprofessionellen Team zu erweitern. So können andere Berufsgruppen wie beispielsweise Sozialpädagoginnen und -pädagogen ihre Kompetenzen in die pastorale Arbeit einbringen. 14 solcher Projektstellen wurden bislang eingerichtet. Vor dem Hintergrund der positiven Erfahrungen soll Anfang 2026 eine dreijährige Pilotphase für dann so genannten Profilstellen, die vom Bistum finanziert werden, beginnen. „Ich bin überzeugt, dass diese Stellen im Pastoralen Raum ein wichtiger Beitrag zur Pastoralentwicklung sein können. Diese Stellen ersetzen nicht das seelsorgerliche Wirken in den Pastoralteams und auch nicht die Berufsgruppen in der Seelsorge, vielmehr können sie das vorhandene Spektrum um nichttheologische oder pastoraltheologische Qualifikationen bereichernd ergänzen“, begründet der Bischof seine Entscheidung.

Gudrun Niewöhner