Seelsorgeteam verteilt "10-Minuten-Weihnachtstüten"

, Kreisdekanat Coesfeld

Im Pfarrzentrum der Pfarrei Anna Katharina in Coesfeld ist es ruhig. Wo sich sonst regelmäßig Gruppen treffen, Chöre proben und Veranstaltungen durchgeführt werden, herrscht Stille. „Weil im Moment nichts stattfinden kann, haben wir im Seelsorgeteam mehr Zeit. Diese möchten wir sinnvoll nutzen“, berichtet Pfarrer Johannes Hammans. So entstand die Idee, alle allein lebenden Menschen in der Pfarrei, die älter als 80 Jahre sind, im Advent aufzusuchen.

Das Seelsorgeteam sitzt mit Abstand in Kirchenbänken und hält Symbole für die Aktionen in der Hand.

Mit verschiedenen Angeboten begleiten (von links) Pastor Hilery Eze, Pastoralreferentin Ulla Rendels, Dechant Johannes Hammans, Verwaltungsreferentin Kathrin Mollenhauer und Pastoralreferent David Laudano die Menschen in der Advents- und Weihnachtszeit.

© Bistum Münster

Im Gepäck haben sie für jeden eine „10-Minuten-Weihnachtstüte“. Der Inhalt: eine adventliche Geschichte, ein Beutel Tee, etwas Schokolade, ein Teelicht sowie ein Gruß. „Bei einer Tasse Tee können die Menschen die Beine hochlegen, etwas naschen und sich zehn gemütliche Minuten gönnen, wenn sie die Geschichte lesen“, berichtet Pastoralreferent David Laudano. Und Hammans fügt hinzu: „Wir bleiben natürlich vor der Tür in entsprechendem Abstand stehen. Aber wir wollen mit ihnen sprechen und deutlich machen, dass wir an sie denken.“ Nun gilt es, rund 400 Tüten zu packen, denn soviele allein lebende Senioren gibt es in der Pfarrei. „Ich war über die hohe Zahl erschrocken“, gibt Hammans zu. „Es ist es eine gute Möglichkeit, zu erfahren, wie es ihnen geht und wo die Gemeinde ihnen helfen kann“, sagt er weiter. Ebenso könnte der Besuch für sie ein Anstoß sein, sich auf den Weg zu machen und Angebote der Gemeinde wahrzunehmen, wenn diese wieder möglich seien.

Die Weihnachtstütenaktion sei eine von mehreren Vorhaben in der Advents- und Weihnachtszeit. Wichtig sei es, besonders in dieser Zeit, in der kaum Begegnungen stattfänden, zusammenzuhalten. „Deshalb stehen die verschiedenen Angebote unter dem Thema ‚Zusammenhalten‘“, macht Hammans deutlich. So werde es ab dem 1. Dezember einen digitalen Adventskalender auf der Homepage der Pfarrei geben, bei dem sich hinter jedem Türchen ein kleiner Film verberge. „Wir wollen in unsere unterschiedlichen Gruppen von den Kindergärten über die Messdiener bis zur KFD hineinhorchen und mit ihnen kurze, musikalische und besinnliche Beiträge drehen“, verrät Laudano.

Ebenso sind die Gemeindemitglieder aufgerufen, für eine erweiterte Krippe Häuser, Schafe und Engel zu basteln. „In unserem Pfarrbrief gibt es für die Engel eine Bastelvorlage. Was es mit den Häusern und Schafen auf sich hat, wird im Adventskalender verraten. Wir hoffen, dass sich viele Menschen an der Aktion beteiligen. Wir brauchen mindestens 500 Engel, die ihren Platz in der Kapelle und schwebend im Kirchenraum finden sollen“, erläutert Laudano. Heiligabend ab 15 Uhr könnten die Menschen die erweiterte Krippe durch die Fenster der Kapelle sehen sowie in der Kirche begehen und dabei ihren Engel, ihr Schaf oder ihr Haus als Teil des Ganzen entdecken.

„Für Heiligabend sowie den ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag verlegen wir unseren Kirchort in die Reithalle. Am Heiligabend werden dort ab 15 Uhr stündlich zwei Krippenfeiern und ein Familienwortgottesdienst und ab 18 Uhr drei Christmetten gefeiert“, informiert Hammans. 250 Gläubige fänden in der 800 Quadratmeter großen Halle Platz, die mit Weihnachtsbäumen geschmückt und besonders illuminiert werde. Eine Anmeldung sei ab dem 10. Dezember möglich.

Weitere Informationen und den Adventskalender gibt es im Internet auf der Seite der Pfarrei.

Michaela Kiepe