Seitenweise Solidarität, Gottes- und Nächstenliebe: Im St.-Paulus-Dom liegt jetzt ein Fürbittbuch au
Christen vertrauen darauf, dass Gott ihre Gebete hört und erhört. Von dieser Hoffnung zeugt das Fürbittbuch, das seit dem ersten Adventssonntag im St.-Paulus-Dom Münster ausliegt.
Hier können alle Besucherinnen und Besucher des Doms ihre Anliegen, Sorgen und Nöte aufschreiben. Diese nehmen die Klarissen am Dom und der Domklerus dann jeweils mit in ihr Vespergebet, das montags bis freitags immer um 17.15 Uhr im Dom stattfindet.
Zu finden ist das Fürbittbuch in der Maximuskapelle, der ersten der Galenschen Kapellen, gegenüber der Astronomischen Uhr. Es trägt die Überschrift ,Ihr Anliegen – unser Gebet‘. Sie ist auch in niederländischer, englischer, französischer und in lateinischer Sprache abgedruckt, damit das Angebot möglichst viele Menschen erreicht.
"Das Fürbittgebet, in dem wir in unseren eigenen Anliegen beten, und die Fürbitte für andere gehören von Anfang an zur christlichen Gebetstradition und sind biblisch bezeugt", erklärt für die Initiatoren vom Domkapitel Domvikar Markus Tüshaus; "das christliche Gebet wird im Vertrauen darauf gesprochen, dass das Schicksal der Welt und jedes Einzelnen in Gottes Hand liegt und dass Gott sich ansprechen lässt." Für jemanden zu beten, sei eine Form der Solidarität und der Nächstenliebe. Denn es zeige dem anderen, dass er mit seinen Sorgen, Anliegen und Schwierigkeiten nicht allein da stehe. Vielen Menschen schenke schon allein das Wissen, dass jemand ihr Anliegen kenne und mittrage, Trost und Kraft.
Allerdings reiche das Gebet über das ,Aneinander denken‘ hinaus: "Im mit- und füreinander Beten öffnen wir uns für das Wirken Gottes in unserem Leben", sagt Tüshaus, "im Vertrauen auf Gottes Hilfe können wir aushalten, dass manches Problem unser menschliches Handel-Können übersteigt, dass wir unsere Ohnmacht spüren." Außerdem könne das Gebet stellvertretend geschehen für Menschen, die nicht mehr beten könnten oder es nie gelernt hätten.
Dabei ersetze der "vertrauensvoll bittende Anruf Gottes nicht das menschliche Handeln – weder die eigene Anstrengung noch den tätigen Einsatz für den Nächsten", betont Tüshaus, "das Gebet ergänzt und begleitet dieses Handeln vielmehr und verbindet uns mit der Liebe Gottes für den Menschen."
Text. Bischöfliche Pressetelle
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