Sensibel für Fragen nach Leben und Tod

, Kreisdekanat Warendorf

Bilder, Erlebnisse, Erinnerungen: Vieles verbindet mit einem Menschen, der im Leben eines Anderen eine Lücke hinterlassen hat. Die Pfarrei St. Laurentius in Warendorf möchte allen, die um einen Menschen trauern, an Allerheiligen und Allerseelen Raum dazu geben. Neben den traditionellen Angeboten – der Gräbersegnung am Donnerstag, 1. November, und den Abendgottesdiensten mit namentlicher Nennung der Verstorbenen am Freitag, 2. November, – gibt es erstmals ein weiteres, offenes Angebot. An Allerheiligen wird die Marienkirche von 18 Uhr bis 21 Uhr geöffnet und lädt zum Gedenken und Innehalten ein.

„Wir möchten besonders diejenigen ansprechen, die sich auf dem Friedhof nicht wohlfühlen, deren verstorbenen Angehörigen nicht in unmittelbarer Nähe begraben sind oder die an Allerseelen keinen Gottesdienst besuchen können“, erklärt Pastoralreferent Ulrich Hagemann, der das Projekt gemeinsam mit den Mitgliedern des Sachausschusses „Neue Wege“ vorbereitet hat. Bei dem Angebot mit offenem Beginn und Ende wird die Kirche farbig illuminiert, außerdem erklingt meditative Klaviermusik. 

Die Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, sich an verschiedenen Stellen im Kirchenraum einzubringen. So kann per Smartphone der Name eines Menschen, um den getrauert wird, verschickt und auf eine Leinwand projiziert werden. Eine Kerze kann entzündet und auf den Altar gestellt werden. „Sie brennt stellvertretend für den Verstorbenen weiter“, verdeutlicht Hagemann. Im vorderen Teil der Kirche können die Besucher Platz nehmen und meditative Texte auf sich wirken lassen, die zum Gebet einladen. Darüber hinaus stehen Hagemann und Mitglieder des Sachausschusses an mehreren Orten im Kirchenraum zum Gespräch oder Gebet zur Verfügung.

Gerade in der eher dunkleren und kälteren Jahreszeit seien viele Menschen sensibel für Fragen nach Leben und Tod, meint Hagemann. „Ich glaube, dass wir Menschen sehr individuell mit Trauer umgehen. Und ich bin sicher, dass Gott mit uns geht und uns vor allem dann nahe sein möchte, wenn wir traurig sind und an Menschen denken, die gestorben sind.“ Dies werde im Kirchenraum besonders deutlich. „Um dieser Erfahrung besonders an Allerheiligen einen Raum zu geben, öffnen wir die Marienkirche am Abend.“

Angebote an Allerheiligen und Allerseelen

Allerheiligen (1. November):
8 Uhr: Eucharistiefeier in der Klosterkirche
9 Uhr: Eucharistiefeier in der Laurentiuskirche
10 Uhr: Eucharistiefeier in der Marienkirche und im Marienheim
11.15 Uhr: Eucharistiefeier in der St.-Josef-Kirche mit musikalischer Gestaltung durch den Kirchenchor St. Josef und Projektsängerinnen und –sängern
15 Uhr: Gräbersegnung auf dem Friedhof, Beginn vor der Friedhofskapelle

Allerseelen (2. November): 
19 Uhr: Eucharistiefeiern in den Kirchen St. Josef, St. Laurentius und in der Marienkirche

 

Text: Ann-Christin Ladermann

Foto: C. Schween