Die Ernennung von Detlef Schleicher aus Neuenkirchen, Jürgen Schoppe aus Mettingen, Astrid Schreck aus Ibbenbüren, Siglinde Siepmann aus Horstmar sowie Jutta Fietz-Manzke und Anne Waltermann (beide aus Ibbenbüren) erfolgte in einem ökumenischen Gottesdienst. Diesen feierten Superintendent Joachim Anicker vom evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken, Dechant Ulrich Schulte Eistrup aus Nordwalde sowie Pfarrerin Alexandra Hippchen, evangelische Koordinatorin für die Notfallseelsorge im Münsterland, und Diakon Eugen Chrost, katholischerseits Koordinator für die Notfallseelsorge im Kreisdekanat Steinfurt. Eine Verlängerung ihrer Beauftragung, die für drei Jahre gilt, erhielten Sarah Lückerath (Steinfurt), Tobias Bendfeld (Rheine), Annegret Büker (Greven) und Ingrid Bohle (Hörstel).
Anicker griff in seiner Predigt die Geschichte des Propheten Elia auf und zog Parallelen zur Arbeit der Notfallseelsorger: „In der Bibel werden sie Engel genannt.“ Genauso wie die göttlichen Boten seien die Notfallseelsorger stets zur Stelle, wichen nicht von der Seite derer, die Hilfe bräuchten – und gäben Hoffnung: „Sie sichern im ersten Moment das Überleben.“ Für ihre Einsätze gab der Superintendent allen Notfallseelsorgern mit auf den Weg, nicht zu streng zu sich selbst zu sein: „Sie müssen nicht perfekt sein, nur authentisch.“
Pfarrerin Hippchen dankte anschließend besonders den neuen Einsatzkräften für ihre Bereitschaft, den Dienst zu übernehmen: „Wir dürfen uns dabei von Gott getragen wissen.“
Nach Gottesdienst und Beauftragung wurde die Statistik der zurückliegenden Monate vorgelegt. Bis Mitte November fuhren die Notfallseelsorger zu 126 Einsätzen raus. Besonders viele Notfallseelsorger waren bei der Amokfahrt im Frühjahr in Münsters Innenstadt und tags drauf beim ökumenischen Gottesdienst im Dom im Einsatz - die einzige sogenannte Großschadenslage bisher in diesem Jahr.
In 30 Prozent der Fälle kümmerten sich die Notfallseelsorger bei Todesfällen zu Hause um die jeweilige Familie, in elf Prozent wurden sie zu schweren Verkehrsunfällen gerufen, um Opfer, Unfallverursacher, Ersthelfer und Zeugen zu betreuen. Die Einsatzorte verteilten sich über den ganzen Kreis Steinfurt. Oftmals waren Kinder und Jugendliche betroffen.
Gudrun Niewöhner