Singen ist gut für die Seele

, Bistum Münster, Kreisdekanat Steinfurt

Singen beruhigt die Seele. Ein gutes Gefühl, das Victoria Knaub nicht missen möchte. Auch nach dem Abitur will die 18-jährige Nordwalderin weiter in der Mädchenkantorei der Pfarrei St. Dionysius bleiben. Was Chorleiter Thorsten Schlepphorst selbstverständlich sehr freut. Mit ihrer Stimme verstärkt Victoria Knaub auch den fürs bundesweite Festival der Jugendchöre im Verband „Pueri Cantores“ vom 15. bis 17. September in Münster reaktivierten Chor „Anastasis“. Dass sie mit nach Münster kommt, war für die junge Frau keine Frage. Schließlich hat sie Festivalerfahrung und war bei internationalen Treffen in Barcelona und Florenz dabei: „Es macht einfach Spaß, neue Leute kennenzulernen, die Freude an der Musik haben.“ Das wünscht sie sich auch in Münster.

Seit kurz nach Ostern, als das offizielle Chorbuch fürs Festival da war, probt der Projektchor für seine Auftritte in der Domstadt. Zum Chor gehören neben Victoria und ihrer jüngeren Schwester Veronika weitere Mädchen und wenige Jungen. Dass letztere mehr werden, hofft Schlepphorst. Nach den nächsten Ferien möchte er gerne mit einer kleinen Gruppe einen Jungenchor starten.

Für einige der Nordwalder Nachwuchssänger ist es das erste Mal, dass sie an einem solch großen Treffen wie in Münster teilnehmen. Malte und Hauke Johanterwage sowie Lennard Diemon sind schon ein wenig aufgeregt, aber auch fest davon überzeugt: „Das wird lustig.“ Insgesamt werden mehr als 1500 junge Sängerinnen und Sänger in 55 Chören aus 16 Bistümern unter dem Leitwort „Gib Frieden!“ erwartet.

Thorsten Schlepphorst, der ebenfalls einiges an Festivalerfahrung hat, ist immer wieder beeindruckt, wie unkompliziert und vor allem diszipliniert solche Treffen mit mehreren Hundert Kindern und Jugendlichen sind. Während die Jugendlichen vom Chor „Anastasis“ an allen drei Tagen in Münster sein werden, kommen zum Kinderchortag am Samstag, 16. September, auch die Kleinen mit – erstmals zusammen aus Nordwalde und Altenberge.

Zwar kennen der Leiter und sein Chor das Programm, doch vieles passiere auch spontan, wissen die Nordwalder von früheren Festivals: „Es gibt offene Bühnen in der Stadt, auf denen Chöre einfach loslegen und singen können.“ Zur Unterhaltung der Menschen, die durch Münsters Straßen bummeln. Bei der Eröffnung am Freitag, 15. September, werden Schlepphorst und die Jugendlichen vor Ort sein. Und auch an einem der Friedensgebete teilnehmen, die beim Treffen von „Pueri Cantores“ traditionell nicht fehlen dürfen.

Am Samstagabend kommen alle in der Diskothek Jovel zu einer Chorparty zusammen. „Das wird sicher toll“, sind sich Victoria Knaub und die anderen einig. Auch wenn sie abends den Zug wieder zurück nach Nordwalde nehmen, um zu Hause zu übernachten, morgens zum großen Abschlussgottesdienst am 17. September mit Münsters Bischof Dr. Felix Genn werden sie wieder im St.-Paulus-Dom sein. Und wenn dann alle 1500 Jugendlichen gemeinsam singen – dann sind Gänsehautmomente vorprogrammiert. Selbst für Thorsten Schlepphorst: „Ich bin nicht nah am Wasser gebaut, aber das geht unter die Haut.“

Chor Nordwalde

Thorsten Schlepphorst nimmt mit dem Nordwalder Chor „Anastasis“ sowie dem Kinderchor mit Mädchen und Jungen aus Nordwalde und Altenberge am Festival des Verbandes „Pueri Cantores“ in Münster teil.
Donnerstagnachmittags wird in der Kapelle des Augustinushauses geprobt. Interessierte Mädchen und Jungen sind immer willkommen.

© Gudrun Niewöhner