Seit kurz nach Ostern, als das offizielle Chorbuch fürs Festival da war, probt der Projektchor für seine Auftritte in der Domstadt. Zum Chor gehören neben Victoria und ihrer jüngeren Schwester Veronika weitere Mädchen und wenige Jungen. Dass letztere mehr werden, hofft Schlepphorst. Nach den nächsten Ferien möchte er gerne mit einer kleinen Gruppe einen Jungenchor starten.
Für einige der Nordwalder Nachwuchssänger ist es das erste Mal, dass sie an einem solch großen Treffen wie in Münster teilnehmen. Malte und Hauke Johanterwage sowie Lennard Diemon sind schon ein wenig aufgeregt, aber auch fest davon überzeugt: „Das wird lustig.“ Insgesamt werden mehr als 1500 junge Sängerinnen und Sänger in 55 Chören aus 16 Bistümern unter dem Leitwort „Gib Frieden!“ erwartet.
Thorsten Schlepphorst, der ebenfalls einiges an Festivalerfahrung hat, ist immer wieder beeindruckt, wie unkompliziert und vor allem diszipliniert solche Treffen mit mehreren Hundert Kindern und Jugendlichen sind. Während die Jugendlichen vom Chor „Anastasis“ an allen drei Tagen in Münster sein werden, kommen zum Kinderchortag am Samstag, 16. September, auch die Kleinen mit – erstmals zusammen aus Nordwalde und Altenberge.
Zwar kennen der Leiter und sein Chor das Programm, doch vieles passiere auch spontan, wissen die Nordwalder von früheren Festivals: „Es gibt offene Bühnen in der Stadt, auf denen Chöre einfach loslegen und singen können.“ Zur Unterhaltung der Menschen, die durch Münsters Straßen bummeln. Bei der Eröffnung am Freitag, 15. September, werden Schlepphorst und die Jugendlichen vor Ort sein. Und auch an einem der Friedensgebete teilnehmen, die beim Treffen von „Pueri Cantores“ traditionell nicht fehlen dürfen.
Am Samstagabend kommen alle in der Diskothek Jovel zu einer Chorparty zusammen. „Das wird sicher toll“, sind sich Victoria Knaub und die anderen einig. Auch wenn sie abends den Zug wieder zurück nach Nordwalde nehmen, um zu Hause zu übernachten, morgens zum großen Abschlussgottesdienst am 17. September mit Münsters Bischof Dr. Felix Genn werden sie wieder im St.-Paulus-Dom sein. Und wenn dann alle 1500 Jugendlichen gemeinsam singen – dann sind Gänsehautmomente vorprogrammiert. Selbst für Thorsten Schlepphorst: „Ich bin nicht nah am Wasser gebaut, aber das geht unter die Haut.“