Die drei nehmen in diesen Tagen mit einer 33-köpfigen Gruppe an der internationalen Ministrantenwallfahrt in Rom teil – und hatten Losglück. 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Bistum Münster durften bei der Papstaudienz auf dem Petersplatz im großen Messdienerchor singen, drei davon im Bühnenchor auf den Stufen zur sogenannten Sagrato, dem treppenartigen Vorplatz des Petersdomes. Die Chöre kamen sowohl beim Vorprogramm zum Einsatz als auch beim Abendgebet mit Papst Franziskus und unterstützen den Gesang der 60.000 Messdiener auf dem Petersplatz. Für das Bistum Münster fiel das Los auf die Recklinghäuser Gruppe. Schon am frühen Nachmittag mussten die Sängerinnen und Sänger ihre Plätze einnehmen – so lauten die Vorschriften des Vatikans – und das, obwohl die Audienz erst um 18 Uhr begann. Doch das stundenlange Warten und Einsingen habe sich gelohnt, ist Lea Volmer der Meinung: „Es war ein tolles Gefühl, dort stehen und singen zu dürfen“, erzählt die 21-Jährige begeistert und ergänzt: „Und zu erleben, dass beim Klatschen die ganze Menge auf dem Petersplatz mitmacht.“ Auch ihre Schwester Miriam wird sich noch lange an dieses Gefühl erinnern. Besonders beeindruckt haben die 22-Jährige die vielen Nationalitäten, aus denen Messdiener an der Wallfahrt teilnehmen. Weil dabei unterschiedliche Sprachen zusammenkommen, wurde auch ein Großteil der Lieder in mehreren Sprachen gesungen. So auch das Mottolied „Suche Frieden und jage ihm nach“, das die Messdiener im Chor und auf dem Petersplatz mit Bewegungen begleiteten.
Zu Beginn der Audienz fuhr Papst Franziskus mit dem Papamobil durch die Reihen, mehr als 60.000 Messdiener aus 19 Ländern jubelten ihm zu und begrüßten ihn mit „Papa Francesco“-Rufen. Vor dem Abendgebet beantwortete er Fragen der jungen Katholiken, darunter auch die eines deutschen Messdieners aus dem Bistum Speyer. Auf seine Frage, warum der Glaube für Franziskus so wichtig sei, gab es von Papst Franziskus sogar eine kurze Antwort auf Deutsch: „Ich habe verstanden.“ Auf Italienisch führte er dann aus, dass Glaube für ihn wie die Luft zum Atmen sei und helfe, den Sinn des Lebens zu verstehen. Er rief die jungen Katholiken auf, „Bauleute und Werkzeuge des Friedens“ zu sein. Ob jemand wirklich Jünger Jesu sei, müsse sich am Einsatz für den Frieden ablesen lassen. Zugleich sollten sich die Jugendlichen „ungeschminkt“ mit ihren Stärken und Grenzen vor Gott stellen.
Ann-Christin Ladermann