Spenden für die Jugendbildungsstätte

, Kreisdekanat Coesfeld, Kreisdekanat Recklinghausen

Wann er die nächsten Gäste in der Jugendbildungsstätte Gilwell St. Ludger in Haltern wieder begrüßen kann, weiß Geschäftsführer André Fauler nicht. „Schulklassen werden sicherlich bis zum Ende des Jahres nicht kommen, die Kursarbeit wird ebenso nicht möglich sein, und wie es mit privaten Freizeiten aussieht, können wir noch nicht abschätzen. Wir warten darauf, was in der ersten Maiwoche beschlossen wird“, berichtet der 49-Jährige, der seit knapp einem Jahr die Bildungsstätte der deutschen Pfadfinderschaft St. Georg am Annaberg leitet.

Mit großem Abstand sitzen die Podiumsteilnehmer Richard Borgmann, Bürgermeister in Lüdinghausen, Karl-Josef Laumann, NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales,  Moderator Philipp Böckmann, Redakteur bei Radio Kiepenkerl, Johann Meiners, Leiter der Arbeitsagentur des Westmünsterlandes, sowie Andreas Kramer, Chefredakteur bei Radio Kiepenkerl, in einer großen Halle.

In der Podiumsrunde am Montag diskutierten Richard Borgmann, Bürgermeister in Lüdinghausen, Karl-Josef Laumann, NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Moderator Philipp Böckmann, Redakteur bei Radio Kiepenkerl, Johann Meiners, Leiter der Arbeitsagentur des Westmünsterlandes, sowie Andreas Kramer, Chefredakteur bei Radio Kiepenkerl, im Stream von „Projekt Wohnzimmer“.

© Julian Borgmann

„Keine Gäste, keine Einnahmen“, bringt Fauler das Problem auf den Punkt. Denn Träger ist eingetragener Verein und somit gemeinnützig. „Wir dürfen keine Rücklagen bilden. Dabei hatten wir so einige Modernisierungsmaßnahmen in diesem Jahr noch vor“, berichtet der Betriebswirt weiter.

Doch einen Lichtblick gibt es. Denn seit das „Projekt Wohnzimmer“ am 3. April gestartet ist, fließen dem Verein Spenden zu. Das Projekt wurde kurzfristig vom Team der MP Veranstaltungstechnik GmbH mit Sitz in Dülmen initiiert. „Ein Mitarbeiter ist auch ein aktiver Pfadfinder. So kam der Kontakt zustande“, informiert Fauler. Die Firma stellte ihre große Halle, die gesamte Veranstaltungstechnik und die Infrastruktur zur Verfügung. Dann sorgten sie für ein buntes Bühnenprogramm, das von der Kinderunterhaltung über DJs bis hin zu Auftritten unterschiedlicher Bands und Podiumsdiskussionen reicht. „Alle Beteiligten organisieren das Angebot ehrenamtlich. Auch die Künstler sind ohne Gage und für den guten Zweck aufgetreten“, erklärt Fauler. Die Zuschauer konnten für das Angebot spenden, wenn sie wollten. „Und das haben sie. Darüber sind wir wirklich glücklich“, freut sich Fauler.

Für viele Pfadfinder aus dem Diözesanverband Münster ist die Jugendbildungsstätte und der Zeltplatz ein zweites Zuhause. „Das vermissen sie sehr. Umso aktiver sind sie jetzt bei den Angeboten von ‚Projekt Wohnzimmer‘ dabei“, weiß Fauler, der selbst auch in Dülmen wohnt. Als Ersatz fürs Osterfeuer hätten sich zum Beispiel die Pfadfinder Georg Woditsch und Andreas Rüsweg am Ostersonntagabend auf die riesige Bühne gestellt. Hinter ihnen wurde ein Lagerfeuer auf die Leinwand projiziert. Dann haben sie die Lieder gespielt, die am Osterfeuer gesungen werden. „Das war phänomenal“, berichtet Fauler. Zahlreiche Pfadfinder hätten den Stream verfolgt und – teilweise im Garten - mitgesungen, hat er aus Kommentaren und Rückmeldungen erfahren. Insgesamt seien die Streams sehr besucht. „Das liegt natürlich auch daran, wie groß die Fangemeinde der einzelnen Künstler ist“, berichtet Fauler.

Am 30. April endet das „Projekt Wohnzimmer“ mit einem Tanz in den Mai. Dann legen die Scala-DJs Mirco und Jan aus dem Dorf Münsterland in der Halle in Dülmen auf. Und bestimmt sind wieder viele Partybegeisterte dabei – jeder in seinem Wohnzimmer und über einen Videochat doch gemeinsam.

Weitere Infos unter www.projekt-wohnzimmer.org.

Michaela Kiepe