Damit die Eltern in Ruhe weniger kindgerechte Veranstaltungen besuchen können, kümmern sich die Schülerinnen der Fachrichtung Sozialpädagogik aus Rheine an drei Tagen von 10 bis 18 Uhr um Mädchen und Jungen von zwei bis neun Jahren. Dafür haben sie bei zwei Vorbereitungstreffen (ein drittes folgt) bereits einiges geplant und konzipiert: Bilderbücher werden sie mit nach Münster bringen, Spiele, Bälle, Springseile und natürlich Stifte und Papier.
Anna Lange, Leonie Thölking und Jule Kemming wollen als angehende Erzieherinnen dem Nachwuchs jedoch kein festes Programm vorlegen: „Die Kinder sehen uns das erste Mal, wir warten deshalb ab, was sie möchten.“ Die Kinder seien der Ausgangspunkt, ihnen solle es gefallen. Empathie und Einfühlungsvermögen sind für die Josef-Pieper-Schüler, die gerade erst aus einem achtwöchigen Berufspraktikum kommen, zwei entscheidende Stichworte. Weil sie nicht wissen, wie alt die Kinder genau sind, die von ihnen betreut werden sollen, haben sich die künftigen Erzieherinnen mit ihrer Lehrerin auf die unterschiedlichen Alters- und Entwicklungsstufen eingestellt: „Ein Zweijähriger hat andere Erwartungen als ein Neunjähriger.“
Zwischendurch und an den Tagen, an denen sie nicht für die Kinderbetreuung eingeteilt sind, wollen die drei Schülerinnen durch die Stadt schlendern, Eindrücke vom Katholikentag sammeln und an Veranstaltungen teilnehmen. „Es ist gut, auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen – und zu gucken, was alles katholische Kirche ist“, motiviert Maria Hüwe ihre Schülerinnen, sich das kirchliche Großereignis nicht entgehen zu lassen. Dass sie sich als Schule beteiligen, war für die Lehrerin und ihre Schüler übrigens selbstverständlich: „Für uns ist das ein Praxistest, der sicher viel Freude machen wird.“
Der Katholikentag findet vom 9. bis 13. Mai in Münster statt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.katholikentag.de.
Gudrun Niewöhner