St. Petronilla in Münster-Handorf als ökofaire Gemeinde ausgezeichnet

, Bistum Münster, Stadtdekanat Münster

An diesen Geburtstag wird sich Pastoralreferent Hans-Dieter Sauer sicher noch lange erinnern. Im Rahmen des Festgottesdienstes zur Auszeichnung seiner Pfarrei St. Petronilla in Münster-Handorf als ökofaire Gemeinde nach dem Umweltmanagementsystem „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ gratulierte ihm Weihbischof Dr. Stefan Zekorn höchstpersönlich zum 66. Wiegenfest und bedankte sich insbesondere für sein Engagement im „Ausschuss Schöpfungsbewahrung“ der Gemeinde.

Weihbischof Dr. Stefan Zekorn (links) bei der Verleihung an (von links) Christian Aufderlandwehr, Ulla Göbel, Robert Engels und Hans-Dieter Sauer vom Ausschuss Schöpfungsbewahrung der Gemeinde St. Petronilla

Weihbischof Dr. Stefan Zekorn (links) bei der Verleihung an (von links) Christian Aufderlandwehr, Ulla Göbel, Robert Engels und Hans-Dieter Sauer vom Ausschuss Schöpfungsbewahrung der Gemeinde St. Petronilla in Münster-Handorf

© Karola Wiedemann

Das Engagement kann sich auch sehen lassen. Zusammen mit Robert Engels, Ulla Göbel, Christian Aufderlandwehr und weiteren Aktiven hat der Pastoralreferent im „Ausschuss Schöpfungsbewahrung“ seit dessen Gründung im Jahr 2022 die Gemeinde weiter auf ökofairen Kurs gebracht. Die Gemeinde hat zum Beispiel 90 Becher angeschafft, die von den Pfadfindern und Messdienern bei ihren Ferienlagern und auch bei Veranstaltungen gerne anstelle von Einwegbechern genutzt werden.

Ebenso obligatorisch sind jetzt Mehrwegflaschen. Im Pfarrhaus ist ein Wassersprudler installiert worden, der auch bei Veranstaltungen das zugehörige Sprudelwasser für die Becher liefert. Die Kommunionkinder haben ausgediente große Obstkisten in Pflanzkisten verwandelt und Seedbombs gebastelt. Sie können sich nun am Wachsen ihrer Pflanzen freuen und so Natur hautnah erfahren. Die Messdiener verwenden statt Liederzettel jetzt einen Beamer. Just an Ostern erhielten die Gemeindemitglieder Osterkerzen in wiederverwendbaren Glasbehältern statt Plastik.

Die Mehrkosten von 30 Cent sind bei der Kollekte wieder reingekommen. Die Außenbeleuchtung wird nachts automatisch abgeschaltet, um Strom zu sparen und naturschädliche Lichtverschmutzung zu vermeiden. Auf der Kirche in Gelmer soll eine PV-Anlage installiert werden. Und die Ausschreibungen und Aufträge des Kirchenvorstands für Baumaßnahmen, externe Druckerzeugnisse, Strombezug und Einkauf umfassen jetzt auch ökofaire Kriterien. Auch vieles, was die Gemeinde schon lange praktiziert, wurde jetzt neu gewürdigt und gestärkt, zum Beispiel der Secondhandladen „Tragbar“ und das Repaircafé.

Diese und viele weitere ökofaire Maßnahmen haben Pfarreirat und Kirchenvorstand in einer Selbstverpflichtungserklärung beschlossen und veröffentlicht. Damit ist der Prozess aber nicht zu Ende. Der Ausschuss bleibt engagiert am Ball. So evaluiert und spricht er alljährlich mit allen Gremien über ökofaire Erfolge, Misserfolge und Veränderungen. „Dank sei Gott und Dank sei Ihnen allen, dass Sie sich schon lange haben einladen lassen zu diesem Engagement!

Denn das hat die Schöpfung sehr nötig!“, war der Weihbischof hocherfreut über diesen großartigen Einsatz der Gemeinde und verwies in seiner Predigt darauf, dass es nämlich nicht reicht, um die Umweltprobleme und mögliche Wege ihrer Beseitigung und Vermeidung zu wissen. Der Glaube könne laut Klimaforschung eine wesentliche Hilfe bei der Umsetzung sein.

Dabei müsse die Freude, der Genuss und der Gewinn eines schöpfungsfreundlichen Lebensstils erfahren werden. „Schöpfungsgemäß leben tut gut!“, betonte er denn auch. „Viele erfahren beim Wandern, beim Pilgern oder einfach so in der Natur: Loslassen wird möglich. Gelassenheit stellt sich ein. Das tut der Seele gut“, nannte er Beispiele. Außerdem sei ein schöpfungsorientierter Lebensstil auch physiologisch gesünder. „Viele Menschen in westlichen Ländern essen zum Beispiel mehr Fleisch, als es eigentlich gesund ist.“ So schlage die christliche Spiritualität laut Umweltenzyklika des Papstes ein anderes Verständnis von Lebensqualität vor.

Mehr zur Pfarrei St. Petronilla in Münster-Handorf unter www.st-petronilla.de Mehr zum Projekt „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ www.bistum-muenster.de/zukunft einkaufen  

Text: Karola Wiedemann
Bild: Weihbischof Dr. Stefan Zekorn (links) bei der Verleihung an (von links) Christian Aufderlandwehr, Ulla Göbel, Robert Engels und Hans-Dieter Sauer vom Ausschuss Schöpfungsbewahrung der Gemeinde St. Petronilla in Münster-Handorf