Frühsommerliche Temperaturen, fröhliche Katholikentagsbesucherinnen und -besucher, dazu der unverwechselbare Klang der „6-Zylinder“: Es passte alles beim „Abend der Begegnung“ am 9. Mai, bei dem sich das Stadtdekanat Münster mit einem abwechslungsreichen Programm auf der großen Bühne auf dem Domplatz den heimischen und auswärtigen Gästen vorstellte.
„Ein Programm, das zum Bleiben einlädt“, fasste Reinhard Kretschmann zusammen. Der Münsteraner schwärmte von der wunderbaren Atmosphäre auf dem Domplatz sowie von den kurzen Wegen beim „Abend der Begegnung“. Gemeinsam mit Ehefrau Marja Kretschmann-Weeling bewegte er sich zur Musik von Udo Jürgens Klassiker „Griechischer Wein“, den die A-capella-Band in eine Hommage an Gebäck verwandelte und mit „Frankfurter Kranz“ betitelte. Auch in weiteren Stücken setzten die „6-Zylinder“ auf humoristisches Entertainment mit westfälischem Charakter und brachten ihre Zuhörer so zum Mitsingen und Mitklatschen.
Die volle Aufmerksamkeit der Gäste hatte Moderator Christoph Tiemann, als Leonard Lansink alias Privatdetektiv Wilsberg die Bühne betrat. Und dem Publikum direkt seinen Lieblingsort in Münster verriet: „Auf der Terrasse des Gasthauses Stuhlmacher am Prinzipalmarkt sitze ich am liebsten.“ Bedingt durch Drehtermine hat der bekannte Schauspieler schon viel Zeit in der Domstadt verbracht – und sich darum auch ehrenamtlich an die Stadt gebunden: Gemeinsam mit Gudrun Bruns von der Krebsberatungsstelle Münsterland berichtete Lansink über ihr jährliches Projekt, das Wilsberg-Promi-Kellnern am Aasee. Viele Prominente finden sich dazu immer wieder ein, um Gäste mit Getränken zu versorgen – und das natürlich für den guten Zweck, für den Verein der Krebsberatung Münsterland.
Ganz im Zeichen des sozialen Engagements standen zwei weitere Talkrunden: Tobias Engelkamp ist Mitglied von „skate-aid“, eine Hilfsorganisation, die vom münsterischen Skateboard-Pionier Titus Dittmann gegründet wurde. Sie unterstützt Projekte, die mittels des sinn- und identitätsstiftenden Skateboardens weltweit Entwicklungshilfe für Kinder und Jugendliche leisten. Von konkreter Hilfe vor Ort konnte Domvikar Dr. Jochen Reidegeld berichten. Vor wenigen Wochen war der stellvertretende Generalvikar des Bistums zu einem Hilfseinsatz in den Nordirak und nach Syrien gereist. „Diese Begegnungen dort gehen mir bis heute nach und machen das Ausmaß des Krieges deutlich“, berichtete Reidegeld. Den Katholikentagsgästen gab er eine Botschaft mit: „Krieg ist zu einem Mittel der Politik geworden und dem müssen wir als Christinnen und Christen entgegenwirken.“
Auch kulinarisch präsentierte sich das Stadtdekanat in vielfältiger Art und Weise: Neben Erbseneintopf und Blutwurst für die Katholikentagsbesucher wurde auf der Bühne Kaffee gekocht. Moderator Tiemann begrüßte die Inhaber der münsterischen Kaffeerösterei „roestbar“, Sandra Götting und Mario Joka, die mit mittlerweile fünf Filialen in Münster vertreten sind. Frisch gebrühten Kaffee gab es schließlich von Erna Tosberg, der amtierenden Deutschen Barista-Meisterin. Tosberg leitet außerdem die Kaffeeschule der „roestbar“.
Nach einem Konzert der Big-Band Dorsten, die auch das abschließende Abendgebet musikalisch begleiteten, machte Stadtdechant Jörg Hagemann den Besuchern Lust auf „mehr Katholikentag“: „In den nächsten Tagen werden wir diskutieren und streiten, lachen und feiern – und hoffentlich werden wir einen Weg finden, was Frieden heißt.“