
(von links) Dr. Birgit Große Stetzkamp, Vorsitzende der Kommission zum Schutz des ungeborenen Lebens, Diözesanadministrator Dr. Antonius Hamers und Sigrun Schnieders (Stiftung Lebensbeginn) freuten sich mit den Jubiläumsgästen über das 25-jährige Bestehen der Stiftung Lebensbeginn.
Der Anlass zur Gründung war ein kirchlicher Einschnitt: Nach dem Ausstieg der katholischen Kirche aus der staatlich geregelten Schwangerschaftskonfliktberatung – auf Wunsch von Papst Johannes Paul II. – suchte Bischof Lettmann nach neuen Wegen, Frauen in schwierigen Lebenssituationen zu helfen. „Der Bischof war sich bewusst, dass Unterstützen und Begleiten der Schwangeren in Not und ihrer Familien die Lebens- und Zukunftsperspektiven der ungeborenen Kinder fördern“, erklärt die heutige Vorstandsvorsitzende Sigrun Schnieders. Mit der Gründung der Stiftung stellte der Bischof „einen ihm besonders wichtigen Gesichtspunkt der Hilfegewährung in seinem Bistum auf ein festes Fundament“.
Ursprünglich trug die Stiftung den Namen des früheren Bischofs Heinrich Tenhumberg, der sich ebenfalls stark für den Lebensschutz engagiert hatte. Nach einer wissenschaftlichen Studie zu Fällen von Leitungsversagen unter Tenhumberg entschied sich der Vorstand, den Namen zu ändern. „Wir haben uns entschlossen, die Stiftung so zu benennen, dass das Stiftungsanliegen im Mittelpunkt steht“, betont Sigrun Schnieders.
Drei Millionen Euro für Hilfsangebote im Bereich der Schwangerschaftsberatung
Die Stiftung Lebensbeginn vergibt nicht selbst Mittel, sondern stellt über ihre Erträge finanzielle Unterstützung bereit. Die eigentliche Vergabe erfolgt durch die Kommission zum Schutz des ungeborenen Lebens auf Grundlage von Anträgen, die aus den katholischen Schwangerschaftsberatungsstellen eingehen. So ist die Stiftung eng mit dem Netzwerk der kirchlichen Beratungsstellen verbunden, die im gesamten Bistum tätig sind. Sie bieten Beratung und Begleitung kostenlos, auf Wunsch anonym und unabhängig von Konfession oder Nationalität an.
„Wir leisten einen jährlichen Festbetrag, der hilfesuchenden Frauen und Familien zur Linderung finanzieller Engpässe zur Verfügung steht“, erläutert Sigrun Schnieders. In den vergangenen Jahren wurden im Bistum rund drei Millionen Euro für Hilfsangebote im Bereich der Schwangerschaftsberatung aufgewendet.
“Der Glaube ist Grundlage unseres ehrenamtlichen Engagements”
Als bischöfliche Stiftung versteht sich Lebensbeginn ausdrücklich als Teil des kirchlichen Auftrags, Leben zu schützen und zu fördern. „Der Glaube ist Grundlage unseres ehrenamtlichen Engagements“, betont die Vorstandsvorsitzende. Dabei gehe es um konkrete Hilfe im Sinne der christlichen Nächstenliebe: „Uns ist insbesondere an der Hilfe zur Selbsthilfe gelegen.“
Auch in Zukunft sieht die Stiftung ihre Aufgabe darin, Frauen und Familien in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen. Gesellschaftliche und politische Veränderungen machten diese Arbeit weiterhin notwendig, sagt Sigrun Schnieders: „Wir sind überzeugt, dass unsere Tätigkeit weiter vonnöten ist.“
Was die Vorsitzende persönlich motiviert, sich für diese Arbeit einzusetzen, beschreibt sie eindrucksvoll: „Meine Motivation sind meine glücklichen Kindheitserfahrungen. Mein Wunsch ist es, dass Kinder ganz selbstverständlich in einer Umgebung aufwachsen können, in der sie geliebt, behütet und gefördert werden – zumindest sollte eine Kindheit nicht an Finanzen scheitern.“
Ann-Christin Ladermann
