Teilnehmende aus dem Bistum Münster zur Synodalversammlung

Die dritte Synodalversammlung im Rahmen des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland hat vom 3. bis 5. Februar in Frankfurt stattgefunden. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Bistum Münster haben am 5. Februar eine zufriedene und – teils vorsichtig – zuversichtliche Bilanz gezogen.

Bischof Dr. Felix Genn zeigte sich dankbar für den Verlauf der Synodalversammlung. Er wertete es als positiv, „dass es eine breite Zustimmung zu allen 14 Vorlagen gab“. Zugleich räumte er ein: „In manchen Fragen, die noch in zweiter Lesung beraten werden müssen, liegt noch viel Sprengstoff, weil hier fundamentale Fragen unseres Glaubens und der kirchlichen Lehre angesprochen werden.“ Weiter sagte Genn: „Die Zustimmung zu den Vorlagen zeigt für mich: Es gibt einen großen Willen der Synodalen für Veränderungen in der katholischen Kirche. Das betrifft insbesondere das Thema Macht und Gewaltenteilung. Ich bin zuversichtlich, dass der Synodale Weg gut weitergehen wird und dass wir auch mit der Weltkirche zusammenbleiben. Wir lernen gerade Synode und Synodalität. Das meint keine totale Harmonie. Ich hoffe, dass wir weiter zu Ergebnissen kommen, mit denen wir die Menschen erreichen und dem Evangelium Raum geben.“

Dr. Dorothea Sattler, Theologie-Professorin und Co-Vorsitzende des Synodalforums „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“, betonte, man habe aus ihrer Sicht einen „historisch bedeutsamen Moment erlebt.“ Denn: „Mit großer Mehrheit hat eine Versammlung von Bischöfen, Priestern und Laien dafür votiert, das Thema ,Frauenordination‘ neuer theologischer Anstrengung auch im weltkirchlichen Kontext zu besprechen.“

Auch Schwester Katharina Kluitmann, Lüdinghauser Franziskanerin und Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz, betont die große Übereinstimmung der Synodalen: „Die Einigkeit war insgesamt überwältigend – und der Wille, etwas zu bewegen! Solche Zustimmungszahlen zu allen Dokumenten hätte ich nicht erwartet.“ Denkbar ist aus ihrer Sicht eine „Uneinigkeit“ zwischen dem Vatikan und den synodalen Texten, aber: „Auch die Kirche in Deutschland muss ihrem Gewissen folgen.

In der Reform der kirchlichen Grundordnung – die die Grundprinzipien des kirchlichen Dienstes in Deutschland regelt – sieht Dr. Klaus Winterkamp, Generalvikar des Bistums Münster, „einen wesentlichen Meilenstein auf dem Weg zur Ermächtigung für zahlreiche Menschen in der Kirche.“ Aus seiner Sicht werde der Synodale Weg ein Erfolg werden, „wenn eine Umsetzung zumindest der Beschlüsse, die wir in den deutschen Diözesen regeln könnten, so konsequent wie pragmatisch angegangen wird.“

Von der Debatte um den Text zur Bischofsbestellung zeigte sich Kerstin Stegemann, Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster, „besonders beeindruckt“. Sie sagte: „Mit diesem Text, der hier final verabschiedet wurde, wurde ein klares Zeichen für mehr Mitbestimmung durch Laien gesetzt. So kann es weitergehen.“

Prof. Dr. Thomas Söding aus Münster, Vizepräsident des Synodalen Weges und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, erklärte: „Die katholische Kirche kann Synode. Sie ist mutig, respektvoll und fleißig.“ Der Text zu Macht und Gewaltenteilung zeige, was alles in der katholischen Kirche möglich sei, wenn man es wolle. „Die Kirche steht nicht bei Null. Aber Synodalität ist eine fortwährende Aufgabe“, sagte Söding. Und er resümierte: „Ich bin nach Frankfurt gefahren, weil ich mich für die Umkehr und Erneuerung der katholischen Kirche einsetze. Ich werde in dem Wissen nach Hause fahren, dass wir Weichen gestellt haben. Auf diesem Weg muss es voran gehen – in der Synodalversammlung und in den Diözesen.“

Anke Lucht

Bildunterschrift: Einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Bistum Münster: Foto: KOMMWIRT / Christian Schnaubelt