Teilnehmer des WJT@Home erlebten Gemeinschaft im Glauben
Weltjugendtags-Atmosphäre schnuppern, Gemeinschaft erfahren und Glauben teilen – das waren die Beweggründe, die 22 junge Frauen und Männer motivierten, am Wochenende (27. /28. Juli 2013) in Xanten und Uedem am "WJT[at]home", am Weltjugendtag zu Hause, teilzunehmen.
Der 24-jährige Philipp Hummel aus Rheinhausen (Duisburg) sprach aus, was fast alle der jugendlichen Teilnehmer bewegt hatte, sich in die niederrheinische Domstadt aufzumachen: "Ich war in Australien und Madrid. Ich konnte nicht zum Weltjugendtag nach Rio fahren, weil es für mich zu teuer war. Also bin ich zum kleinen Weltjugendtag nach Xanten gekommen, um hier Gemeinschaft zu erleben und den Glauben zu teilen." Dieser WJT[at]home war eine Idee der beiden Kreisverbände in Kleve und Wesel des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) am Niederrhein.
Aus Kevelaer, Moers, Sonsbeck, Straelen, Uedem, Wachtendonk sowie den Duisburger Stadtteilen Homberg, Rheinhauen und Rumeln hatten sich die Jugendlichen zu Beginn des spirituellen Events im Chor des Xantener St.-Viktor-Domes versammelt, um sich auf den Nachmittag und den Abend einzustimmen. "Wir wollen Menschen fischen", rief der Moerser Pastoralreferent Matthias Lattek im Rahmen einer Besinnung den Jugendlichen zu und griff damit das Motto des Weltjugendtages 2013 auf. "Gehet hin und macht zu Jüngern alle Völker der Erde", zitierte er den entsprechenden Vers aus dem Matthäusevangelium. Lattek hatte mit Britta und Wolfgang Kürten, dem Weseler Kreisdekanatsgeschäftsführer, das Event vorbereitet.
Menschenfischen – das sollten die Jugendlichen wörtlich nehmen. Mit kleinen Karteikärtchen ausgestattet, auf denen Psalmen, Sprüche oder Passagen aus den Evangelien aufgeführt waren, gingen sie zu Passanten auf dem Xantener Marktplatz und sprachen sie an. Lena Kanders, Nicole Ten Elsen und Heike Gellings aus Sonsbeck trafen auf eine Gruppe niederländischer Touristen. "Wir kommen vom WJT und möchten Menschen einfangen. Dürfen wir Ihnen zum Nachdenken einen Psalm schenken?" Die Touristen reagierten zunächst verblüfft, antworteten aber dann lächelnd: "Ja, das können wir schon machen, das ist ja etwas Gutes für uns." Die jungen Frauen kostete dieser Schritt zunächst etwas Überwindung. "Doch dann kommt man mit den Menschen ins Gespräch", sagten sie. "Und fast alle haben freundlich reagiert, selbst dann, wenn sie die Kärtchen nicht haben wollten." Sabrina Schmitz sowie Lena und Anna Camp aus Wachtendonk hatten ebenfalls Zettel mit Aussagen über Gottes Liebe und Barmherzigkeit verteilt. "Die Menschen sind erstaunlich offen", sagten sie. Einer Fahrradgruppe, die zu Besuch in Xanten war, hätten sie ihr Anliegen erklärt und diese hätten die gelben Kärtchen daraufhin gern angenommen, sagten die drei Mädchen.
Erfahrungen wie diese tauschten die Teilnehmer im Chor des Domes aus, bevor sie gestärkt durch das Lied: " Bewahre uns Gott, behüte uns Gott, sei mit uns auf unseren Wegen" zu ihrer ersten Station aufbrachen. Auf dem Campinggelände am Niengrund wartete eine zweite Aufgabe. Nachdem sie ein Gebet, das auch während des Weltjugendtages in Rio gebetet wird, gesprochen hatten, lud Pastoralreferent Lattek die Teilnehmer ein, Rosen an die Bewohner der Anlage zu verteilen. "Gebt die Rosen, die ihr bekommen habt, als Geschenk weiter", sagte er. Britta Kürten erzählte eine Geschichte über eine Rose, die von Rainer Maria Rilke berichtet wird. Dieser hatte einer Bettlerin eine Rose statt Geld geschenkt, weil er glaubte, mit dieser Geste ihr Herz zu erreichen. Manche Bewohner, die die Gruppe schon vom Zaun aus beobachtet hatten, waren von dieser Geste sehr berührt und dankten den Jugendlichen.
Von hier aus startete die Gruppe zu der nächsten Station, der Kirche Zur Hl. Familie in Uedemerbruch (Uedem). In dem Gotteshaus sprachen sie ein großes Fürbittgebet: für die vielen Völker der Welt, für Jugendliche, denen "es nicht so gut geht wie uns", für die, die Verantwortung tragen oder für die, die in Sorgen und Nöten leben. Mit einem Holzkreuz, das seit 2003 bei vielen religiösen Veranstaltungen der beiden BDKJ-Kreisverbände mitgetragen wird, brachen sie zur letzten Etappe auf, einem Feld nahe der Ortschaft Uedemerbruch. Abends gegen 22 Uhr begann die Vigilfeier, die, unter Berücksichtigung der Zeitverschiebung, parallel zur Vigil des WJT in Rio mit Papst Franziskus verlief. Auf dem Feld übernachteten die Jugendlichen und schlossen ihren Weltjugendtag mit einem Gottesdienst am Sonntagmorgen ab, den die Gruppe "Kahlua" musikalisch begleitete. Auch wenn sie den WJT[at]home sehr genossen haben, wollen die meisten Jugendlichen den nächsten Weltjugendtag wieder persönlich besuchen.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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