Thomas Sternberg nach 27 Jahren als Akademiedirektor verabschiedet
Nach 27 Jahren als Leiter der Akademie Franz Hitze Haus in Münster ist Prof. Dr. Thomas Sternberg am 15. April verabschiedet worden.
Rund 350 Verwandte, Freunde und Weggefährten aus Kirche, Politik und Gesellschaft waren in die Akademie gekommen, um ihm persönlich alles Gute zu wünschen. Zukünftig wird sich der 63-Jährige vor allem seiner neuen Aufgabe als Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK) widmen.
In der Vesper zum Auftakt des Festaktes würdigte Bischof Dr. Felix Genn den Mut Sternbergs zu neuen Aufbrüchen. In Anlehnung an den Schrifttext über die Berufung Abrahams zog er Parallelen. Wie das Leben der biblischen Figur, so sei auch Sternbergs Werdegang in beruflicher, privater und politischer Hinsicht immer wieder von Aufbrüchen gezeichnet. `In Ihrem Dienst haben Sie sich immer wieder mit Herausforderungen auseinandergesetzt, haben auf sie reagiert und Antworten gegeben´, sagte Genn. Stets habe er die Zeichen der Zeit erkannt. `Damit haben Sie ein Zeugnis gegeben, für das wir sehr dankbar sind´, betonte er.
Bei der anschließenden Feierstunde würdigte Generalvikar Norbert Kleyboldt das besondere Engagement Sternbergs, durch das er das Profil der Akademie geschärft habe. `Du hast gesellschaftliche, politische und kirchliche Themen aufgegriffen und die Akademie damit zu einer Nahtstelle zwischen Kirche und Gesellschaft gemacht´, sagte Kleyboldt, der Sternberg freundschaftlich verbunden ist. Kleyboldt betonte, dass Sternberg nicht nur die programmatische Arbeit vorangebracht, sondern auch die äußere Gestaltung des Hauses geprägt habe. In seiner neuen Funktion werde er dem Bistum Münster verbunden bleiben, zeigte sich der Generalvikar überzeugt: `Mit Blick auf den Katholikentag 2018 hier in Münster ist es eine gute Fügung, dass du dieses Amt inne hast.´
Prälat Dr. Peter Klasvogt, Vorsitzender des Leiterkreises der Katholischen Akademien, ging in seinem Festvortrag auf die besondere Funktion Katholischer Akademien ein. Die Bildungshäuser, die es in dieser Form fast ausschließlich in den deutschen Diözesen gebe, seien Orte `katholischer Intellektualität, kultureller Kompetenz und Kreativität´.
Für die Mitarbeiter der Akademie dankte Sternbergs Stellvertreterin, Maria Kröger. Sie hob die Leidenschaft des scheidenden Leiters für Kunst hervor. Allein 197 Ausstellungen habe er in seiner Amtszeit eröffnet. Zu vielen Künstlern pflege er einen guten Kontakt. Diese hatten auf Initiative der Mitarbeiter zum Abschied Sternbergs individuelle Werke angefertigt. Zu einer Mappe gebunden wurden diese gemeinsam von Mitarbeitern und Künstlern überreicht.
Thomas Sternberg zeigte sich `tief gerührt´ von den Würdigungen. In den knapp drei Jahrzehnten sei ihm die Einrichtung sehr ans Herz gewachsen. Als Akademiedirektor habe er seine Aufgabe vor allem darin gesehen, Netzwerke zu knüpfen, Dialoge zu führen und Begegnungen zu erleben: `Darum kann ich heute dem Satz eines ehemaligen Kollegen zustimmen: Es ist der schönste Beruf der Welt.´ Besondere Freude habe ihm die Gestaltung des Hauses gemacht. Ausdrücklich dankte er der Bistumsleistung, die diese Schritte ermöglicht habe. Dankesworte richtete er außerdem an seine Ehefrau und die fünf Kinder, die ihm stets den Rücken freigehalten und ihn in seinem Engagement unterstützt hätten, sowie an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. `Ich habe es genossen, eine so fachlich wie bunte Runde moderieren zu dürfen´, sparte er nicht mit Lob. Die Mitarbeiterschaft, zeigte sich Sternberg überzeugt, werde auch künftig der Garant für die Weiterentwicklung der Akademie sein. Der Festakt wurde musikalisch umrahmt von Ulrich Rademacher und Clemens Rave.
Thomas Sternberg wurde am 1952 in Grevenbrück im Sauerland geboren. Nach einer Bäckerlehre und dem Abendgymnasium studierte er Germanistik, Kunstgeschichte und Theologie in Münster, Rom und Bonn. 1988 wurde er Direktor der Akademie Franz Hitze Haus in Münster. Seit 2001 ist er als Honorarprofessor für Kunst und Liturgie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster tätig. Seit 2005 vertritt er die CDU als Abgeordneter im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Im ZdK war er vor seiner Wahl zum Präsidenten am 20. November 2015 Sprecher für kulturelle Fragen.
Bildunterschrift: Prof. Dr. Thomas Sternberg (links) und Bischof Dr. Felix Genn in der hauseigenen Edith-Stein-Kapelle.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 16.04.16
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