Tobias Eilert ist „gut katholisch“ aufgewachsen. „Ich war in meiner Heimatpfarrei St. Lambertus Messdiener, Lektor, nach der Firmung auch in der Leiterrunde“, erinnert er sich an viele positive Glaubenserfahrungen, die ihn bis heute tragen. Schon in der Oberstufe konnte er sich vorstellen, Priester zu werden.
Nach dem Abitur entschied sich der Ochtruper aber dann doch erst einmal dazu, ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Kindertagesstätte zu machen, bevor wieder Theoretisches gelernt werden musste. Mit dem Abschluss in der Tasche startete er ins Praxisjahr in Oelde. In die Pfarrei St. Johannes kehrte er auch als Diakon zurück. Zurzeit bereitet er sich am Domplatz auf die Priesterweihe vor.
Tobias Eilert ist es immer wichtig gewesen, private Kontakte und Freundschaften zu pflegen. Besonders zu seinen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden. Während seines Diakonates waren es die der Oelder Wehr. Wohin ihn seine erste Stelle als Kaplan führen wird, erfährt er nach der Priesterweihe.
Immer mal wieder musste sich der 27-Jährige für seinen Berufswunsch rechtfertigen. Aber: „Wenn man offen damit umgeht, begegnet einem auch ein großes Interesse“, so seine Erfahrung. Kritik richte sich meist nicht gegen Personen, sondern gegen die Institution Kirche. Einiges an dieser Institution schmerze ihn selbst auch, gesteht Tobias Eilert: „Und darüber müssen wir immer ins Gespräch kommen.“ Der künftige Priester ist überzeugt, dass sich in der katholischen Kirche Dinge ändern werden, weil sie sich ändern müssen.
Den Menschen die gute Botschaft des Evangeliums näher zu bringen, darin sieht Eilert seinen Dienst und seinen Auftrag. Das Jahr als Diakon hat ihn weiter bestärkt: „Mir macht es Freude, Menschen an wesentlichen Punkten ihres Lebens zu begleiten.“ In der Trauer, aber auch bei Hochzeiten, Taufen und anderen Ereignissen. Sein Lieblingsbibelvers, der auch sein Primizspruch ist und im Galaterbrief steht, fasst es für ihn gut zusammen: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“
Nach der Weihe am Pfingstsonntag im Dom feiert der Neupriester seine Primiz, also seinen ersten Gottesdienst, tags drauf, am 6. Juni, um 10 Uhr in der St.-Marien-Kirche in Ochtrup. Dazu und auch zur Primiz in seiner Diakonatsgemeinde am 12. Juni um 11 Uhr in der Pfarrei St. Johannes in Oelde sind alle willkommen, die dabei sein möchten.
Die Priesterweihe am 5. Juni wird ab 14.30 Uhr auch im Internet unter www.bistum-muenster.de gestreamt.
Coronabedingte Beschränkungen gibt es in diesem Jahr nicht. Das Tragen einer Maske wird allerdings bei allen Gottesdiensten empfohlen.
Gudrun Niewöhner