Doch die zentrale Lage der neuen Räumlichkeiten ist nur ein Grund für den Umzug. Ein weiterer wesentlicher hängt mit dem Tita-Cory-Campus zusammen, den das Bistum Münster in den vergangenen zwei Jahren gebaut hat und wo in diesen Tagen die ersten von 200 Studierenden ihre Appartements beziehen. Die Klinikseelsorge soll zusätzlich zum Bischöflichen Studierendenwerk Münster (BSW) und der Katholischen Studierenden- und Hochschulseelsorge Münster (KSHG) einen weiteren Schwerpunkt auf dem Campus bilden. „Wir möchten unsere Arbeit vernetzen und auch Studierende gewinnen, ehrenamtlich in der Klinikseelsorge am UKM mitzuarbeiten“, erklärt Wittenbecher.
Nicht nur Wohnraum, auch Ort der Begegnung
Derzeit entwickelt das Bistum Münster gemeinsam mit den Pfarreien pastorale Räume. Eine Vernetzung mit Pfarreien sei bei einer Klinik wie dem UKM mit Patientinnen und Patienten aus ganz Deutschland, manchmal sogar aus anderen Ländern, wenig zielführend, sagt der Klinikseelsorger. „Und weil an einer Uniklinik viele Studierende tätig sind, bietet sich eine Zusammenarbeit mit der KSHG und dem Studierendenwerk an“, fügt er an. In den kommenden Monaten möchte das Team der Klinikseelsorge Kontakte zu den Studierenden knüpfen. „Sollten sich Ehrenamtliche finden, wäre dies sowohl ein Gewinn für die Patientinnen und Patienten als auch für die Entwicklung der Studierenden selbst, weil sie die Möglichkeit bekommen, sich unter einer spirituellen Perspektive mit dem Thema Krankheit und Tod auseinandersetzen können“, knüpft Wittenbecher an die Idee des Bistums an, auf dem Campus nicht nur Wohnraum zur Verfügung zu stellen, sondern einen Ort der Begegnung zu schaffen.
Studierendenwerk, KSHG und Klinikseelsorge teilen sich Gemeinschaftsräume
Der neue Flur, der der Klinikseelsorge zur Verfügung steht, grenzt unmittelbar an die Kapelle am Haupteingang des Campus. Für die Seelsorgenden steht jeweils ein Büro beziehungsweise Besprechungszimmer zur Verfügung. Gruppenräume, wie es sie am alten Standort gab, fallen dagegen weg. „Die Gemeinschaftsräume werden wir uns auf dem Campus mit dem Studierendenwerk und der KSHG teilen“, kündigt Wittenbecher an. Der Tatsache von reduzierter Fläche für die Klinikseelsorge schaut er gelassen entgegen: „Wir haben hier vielleicht weniger Idylle, dafür aber mehr Menschen. Und darum geht es schließlich: Wir möchten als Klinikseelsorge sichtbar sein.“
Noch werden Möbel geliefert, Türschilder angebracht und Technik installiert, aber schon ab Donnerstag soll alles startklar sein. Apropos Technik: Dass es kaum Handyempfang in den neuen Seelsorge-Räumen gibt, damit hat niemand gerechnet. „Wir suchen mit Hochdruck nach einer Lösung, damit unser Rufdienst weiter erreichbar ist“, sagt Wittenbecher.
Ann-Christin Ladermann
Bildunterschrift: Das Team der UKM-Klinikseelsorge vor dem neuen Standort auf dem Tita-Cory-Campus. In diesen Tagen findet der Umzug statt.