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Ukrainische Gemeinde gestaltet Große Prozession mit

, Stadtdekanat Münster

Unter besonderer Mitwirkung der ukrainischen Gemeinde findet am Sonntag, 3. Juli, die traditionsreiche Große Prozession in Münster statt. Sie steht unter dem Leitwort „Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden“ aus dem Matthäusevangelium.

Die Teilnehmer beginnen die Prozession um 10 Uhr mit einem Stationsgottesdienst in der St. Lamberti-Kirche. Danach zieht die Prozession über die Salzstraße, Klosterstraße, Verspoel, Ludgeristraße und Prinzipalmarkt zum Domplatz. Dort fängt um 11 Uhr die Eucharistiefeier mit Bischof Dr. Felix Genn im Dom an.

Die musikalische Gestaltung übernehmen die Chor- beziehungsweise Instrumentalensembles Lamberti Scholars und „blechgewand(t)“. Die musikalische Gesamtleitung liegt bei Regionalkantorin Jutta Bitsch und Lamberti-Kantor Alexander Toepper, die auch für die Orgelbegleitung sorgen.

An diesem Sonntag fallen die Messen um 10 Uhr und 11.45 Uhr im Dom aus.

Der Brauch der Großen Prozession reicht zurück bis ins Jahr 1382. Damals starben in Münster mehr als 8.000 Menschen an der Pest. Im Jahr darauf verwüstete ein Großbrand weite Stadtgebiete. Seitdem ziehen aufgrund eines damaligen Gelöbnisses jedes Jahr Gläubige mit dem Allerheiligsten zu einer überpfarrlichen Buß- und Bittprozession durch die Altstadt. Aufgrund dieses Ursprungs wird eine Nachbildung des historischen Pestkreuzes, dessen Original im Stephanschor des Doms hängt, der Prozession vorausgetragen.

Unter dem Einfluss der religiösen Barockkultur des 17. Jahrhunderts wandelte Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen (1650 bis 1678) die schlichte Buß- und Bittprozession in eine triumphale Sakramentsprozession, ohne die Buß- und Bittgebete in den Stationskirchen anzutasten. Im Nationalsozialismus galt die Prozession mit nie zuvor und nie nachher erreichten Teilnehmerzahlen als Demonstration für den christlichen Glauben und seine Werte.