In der Praxis ist die ökologische Transformation vielerorts bereits in vollem Gange, wenn auch mit großen Unterschieden zwischen Ländern und Regionen. Vor allem die östlichen EU-Staaten sind auf einem guten Weg zum umweltfreundlichen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft. Doch es gibt Konflikte: So hat zum Beispiel Polen als einziges Mitgliedsland dem Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden, nicht zugestimmt. Noch schwieriger ist die Situation in den Ländern, die nicht zur EU gehören: Sie benötigen umfangreiche Unterstützung.
„Renovabis“ fördert kirchliche Basis-Aktivitäten, wie zum Beispiel die ökologische Initiative „Saubere Stadt“ aus dem ukrainischen Lemberg, deren Umwelt-Arbeit inzwischen weit über den kirchlichen Raum hinaus wirkt. Die Verantwortlichen helfen Kultur- und Bildungseinrichtungen, Pfarreien und Hochschulen bei der Mülltrennung. „Außerdem möchten wir ein System der Sammlung und Abgabe der sortierten Abfälle zum Recycling aufbauen“, erklärt Oleg Kotys, Leiter der Initiative. Insgesamt 2.000 Container für die Abfalltrennung konnten seit 2018 kostenlos an verschiedene Einrichtungen verschenkt werden.
Inzwischen haben sich auch die Stadt und der Verwaltungsbezirk Lemberg dem Projekt angeschlossen. Bildungsveranstaltungen an Schulen konnten durchgeführt werden, auch ein erstes Umweltfestival hat stattgefunden. Es ist gelungen eine große Gemeinschaft zu versammeln und zu vereinen. Entsprechend haben wir eine gute Kommunikation und ein Netzwerk etabliert und dabei geholfen, überall dort eine Abfalltrennung einzuführen“, berichtet Kotys. Der Leiter der Initiative „Saubere Stadt“ wird bei dem Gesprächsabend im Franz Hitze Haus live aus Lemberg online zugeschaltet. Die Teilnehmenden sind eingeladen, mit ihm über Chancen, Herausforderungen und Vernetzungspotenzial kirchlichen Umweltengagements im Osten und Westen Europas zu diskutieren.
Eine Anmeldung zu der Veranstaltung am Montag, 6. September, ist hier möglich sowie per Telefon unter 0251 9818 480.
Ann-Christin Ladermann
Foto: Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus einer Karikatur von Konstantin Kazanchev (Ukraine).