Umweltwoche am Gymnasium St. Mauritz

, Stadtdekanat Münster

Die Schülerinnen und Schüler des bischöflichen Gymnasiums St. Mauritz in Münster schreiben den Umweltgedanken groß. Schon mehrfach sind sie bei „Fridays for Future“ für den Klimaschutz auf die Straße gegangen. Doch das reicht ihnen nicht. Noch bis Montag, 17. Juni, findet in der Schule eine Umweltwoche statt.

„Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass jeder Einzelne sich einbringen kann“, erklärt Elisa Nüßing. Die 16-Jährige gehört dem Debattierclub der Schule an, der sich vor einem Jahr gegründet hat. Bei der weltweiten Bewegung „Fridays for Future“ werde mittlerweile vor allem darüber diskutiert, dass Schüler Unterricht verpassen, bemängelt Anton Fehnker, ebenfalls Mitglied im Debattierclub. „Uns war es ein Anliegen, die Inhalte, also das, warum es wirklich geht, wieder in den Mittelpunkt zu rücken“, sagt der 17-Jährige. 

Zusammen mit seinen Debattierkollegen und den Mitgliedern der Umwelt-AG ist er vor wenigen Wochen auf die Schulleitung zugegangen – mit dem Vorschlag, einen Umwelttag zu veranstalten. „Wir hatten aber so viele Ideen, dass die Schule daraus eine ganze Umweltwoche machen wollte“, freut sich der Oberstufenschüler. Und schon steckten die rund 15 Schüler des Orga-Teams mitten in den Vorbereitungen, um ein Angebot auf die Beine zu stellen, bei dem jeder Schüler etwas findet, dass ihn interessiert. Teilnehmen können die Jugendlichen nicht nur in Freistunden, sondern auch während des Unterrichts. Dafür mussten sie sich für die entsprechende Veranstaltung anmelden. Die Anwesenheit wird kontrolliert, unerlaubtes Fehlen somit verhindert. 

Schnell ausgebucht waren die Workshops, die zum Mitmachen einladen: Veganes, nachhaltiges Kochen in Form eines Burgers oder eines Ratatouille, Tüfteln an der Leeze, um zu zeigen, wie das Fahrrad schnell selbst repariert werden kann, oder sogenanntes Upcycling, also aus Altem Neues schaffen. Herzstück des Vorbereitungsteams sind die Podiumsdiskussionen, die ebenfalls auf viel Zuspruch stoßen. So haben die Schüler die Jugendorganisationen der Parteien eingeladen, um mit ihnen über Perspektiven hinsichtlich der drängenden Fragen des Umweltschutzes zu sprechen. „Die Zukunft unserer Mobilität“ lautet die Überschrift einer anderen Diskussion mit Vertretern aus der Stadtplanung und sowie Verkehrsteilnehmern und Unternehmern im Bereich Verkehr. Praktisch wird es bei einer Exkursion zum Biohof Schulze Buschhoff in der Nähe des Gymnasiums, bei dem die Schüler einen Einblick in nachhaltige und urbane Landwirtschaft bekommen. 

Zum Start der Umweltwoche gab Jörg Rostek Einblicke in die Arbeit des internationalen Netzwerks „Fossil Free“, das es seit fünf Jahren auch in Münster gibt. Weltweit verfolgen dabei Menschen das Ziel, Institutionen vom Abzug ihres Vermögens aus der fossilen Brennstoffindustrie zu bewegen. „Kohle-, Öl- und Gasunternehmen treiben die Klimakrise weiter voran und behindert seit Jahrzehnten Klimaschutzmaßnahmen“, betonte Rostek. An die Schüler gewandt verdeutlicht er, dass es viele Arten des Engagements gebe. „Nicht jeder stürmt gleich Sitzungen oder beteiligt sich an Sitzblockaden. Wir engagieren uns dort, wo es uns Spaß macht und probieren dabei viele verschiedene Formen aus wie Petitionen, Diskussionen und auch Veranstaltungen im Bereich Kunst und Theater.“

Kreativ zu werden, dazu möchte auch das Vorbereitungsteam die Schüler ermutigen. Eine Möglichkeit zum Austausch bietet zum Beispiel das „Word Café“ in der Umweltwoche: „Der Einzelne fühlt sich oft ohnmächtig angesichts der gigantischen Herausforderungen des Klimaschutzes, aber jeder kann einen Beitrag leisten – auch im Schulalltag“, betont Anton Fehnker. 

Ann-Christin Ladermann

Ein Vertreter von Fossil Free hält einen Vortrag vor Schülern.

Jörg Rostek gab Einblicke in die Arbeit des internationalen Netzwerks „Fossil Free“, das es seit fünf Jahren auch in Münster gibt.

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