Ungarische Mission heißt Bischof Genn willkommen

, Stadtdekanat Münster

Die Ungarische Mission in Münster war Ziel eines Besuches von Münsters Bischof, Dr. Felix Genn. Am 30. Januar begegnete der Bischof zunächst Mitgliedern der verantwortlichen Gremien und feierte anschließend einen Gottesdienst in der Piuskirche – pandemiebedingt in reduzierter Form. Neben den Gläubigen war auch Pfarrer Péter Simon dabei, der nicht nur in Münster, sondern auch in den benachbarten Bistümern Paderborn, Osnabrück und Hildesheim Messen in ungarischer Sprache feiert und die Gläubigen seelsorglich begleitet. 

Bischof Dr. Felix Genn hat die Ungarische Mission in Münster besucht.

© Franz-Thomas Sonka

Im Gespräch mit dem Bischof stellten die Vertreterinnen und Vertreter dar, dass bis heute verschiedene Generationen ihre Heimat Ungarn verlassen und nach Deutschland kommen. Ein Teil habe die Migration in der Vergangenheit aus politischen Gründen auf sich genommen, andere – vor allem jene aus strukturell schwach entwickelten, ländlichen Gebieten Ungarns –  entschieden sich aus wirtschaftlichen Gründen zu diesem Schritt. Ein großer Teil der Zuwanderer kommt zudem aus Grenzgebieten anderer Staaten, die ursprünglich zu Ungarn gehört haben und wo bis heute Ungarisch gesprochen wird. Viele der Zugezogenen fänden Kontakt zu den Angeboten der Ungarischen Mission, weil sie soziale Unterstützung oder eine geistliche Begleitung suchen. Gegenwärtig käme viele auf der Suche nach Arbeit nach Deutschland, würden hier aber häufig mit prekären Arbeitsbedingungen konfrontiert. In diesen Fällen sei die soziale und humanitäre Hilfe der Mission gefragt, die leider zu oft an den vom Staat vorgegebenen Gesetzen scheitere.

Im anschließenden Gottesdienst in der Piuskirche ging Bischof Genn auf die zuvor geführten Gespräche ein. Er sei Menschen begegnet, die mit ihrer Geschichte nach Deutschland gekommen sind, um hier in vielerlei Hinsicht ein besseres Leben zu finden. Sie brächten alles mit, was sie in ihrer oft schweren persönlichen Geschichte und Kultur geprägt habe Besonders für junge Menschen sei es wichtig zu erfahren, worauf ihre Eltern und Großeltern Wert gelegt haben. Der Bischof dankte den Anwesenden für ihr Zeugnis des Glaubens auch in „stürmischen Zeiten der Geschichte Ungarns“ und sprach ihnen auch weiterhin Unterstützung zu: „Sie gehören zu unserem Bistum und sind eine große Bereicherung.“

Mit seinen Pastoralbesuchen möchte Bischof Genn Kultur und Riten der Gemeinden und Missionen anderer Muttersprache kennenlernen. Ihr Anteil im Bistum Münster beträgt etwa 13 Prozent, die Mitglieder der Gemeinden kommen aus mehr als 40 Herkunftsländern. Pastorale Angebote und die Feier der Liturgie finden in 18 Muttersprachen an über 70 Kirchorten statt.

Begleitet wird Genn dabei vom emeritierten Münsteraner Weihbischof Dieter Geerlings, Bischöflicher Beauftragter für die Seelsorge für Katholiken anderer Muttersprachen, sowie von Franz-Thomas Sonka, der das gleichnamige Referat im Bischöflichen Generalvikariat leitet.