Unterstützung der Ukraine war und bleibt sehr wichtig

, Bistum Münster

Bei einer Deutschlandreise haben der Erzbischof von Iwano-Frankiwsk (Ukraine), Dr. Volodymyr Vijtyshyn, und Bischofsvikar Dr. Michael Klapkiv den Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, und den Bischöflichen Beauftragten für die Weltkirche, Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, getroffen. Die Weihbischöfe Dr. Christoph Hegge, Rolf Lohmann und Wilfried Theising nahmen ebenfalls an dem Austausch in Münster teil.

Tauschten sich über die Situation der Menschen in der Region Iwano Frankiwsk aus (von links): Christoph Hegge, Michael Klapkiv, Rolf Lohmann, Stefan Zekorn, Volodymyr Vijtyshyn, Felix Genn und Wilfried Theising.

© Bischöfliche Pressestelle /& Claudia Gruber

Vijtyshyn und Klapkiv dankten den Gastgebern für die vielfältige Hilfe aus dem Bistum Münster in den vergangenen zwei Jahren. Darauf seien die Menschen in der Ukraine mehr denn je angewiesen.

Die im Südwesten des Landes gelegene Stadt Iwano-Frankiwsk mit rund 240.000 Einwohnern ist Sitz der gleichnamigen Erzeparchie – das entspricht etwa einem Erzbistum - der ukrainisch griechisch-katholischen Kirche. Die Region sei bisher von den Angriffen Russlands verschont geblieben und Zufluchtsort für rund 50.000 Binnenflüchtlinge, insbesondere Frauen, Kinder und ältere Menschen, geworden, berichtete der Erzbischof. Viele von ihnen seien im Priesterseminar der Diözese und in weiteren kirchlichen Häusern und Einrichtungen aufgenommen worden.

Da die meisten staatlichen Krankenhäuser mit verletzten Soldaten überfüllt sind, werde die Versorgung der Zivilbevölkerung vielerorts zurückgestellt. Deshalb stehe auch die kirchliche St.-Lukas-Klinik in Iwano-Frankiwskvor großen Herausforderungen. Die 115 Ärzte und das 300-köpfige Pflegepersonal der Klinik versuchten, die vielen erkrankten Zivilisten weit über die Region hinaus medizinisch zu versorgen, berichtete der Erzbischof weiter. Auch könnten wegen der kriegsbedingten Armut viele Menschen eine aufwändige Behandlung nicht mehr bezahlen. Dankenswerterweise übernehme in diesen Fällen das Osteuropa-Hilfswerk der katholischen Kirche Renovabis einen Großteil der Kosten. Auch die Unterstützung aus dem Bistum Münster sei eine große Hilfe bei der Versorgung der Bevölkerung.

Vijtyshyn sprach auch über das unermessliche Leid, das die Menschen in der Ukraine derzeit erfahren. Die Familien von Gefallenen sowie Kranke und Verletzte zu trösten nehme in der Seelsorge viel Raum ein.

Auf Genns Frage nach einer Perspektive für das Land sagte Vijtyshyn: „Für uns Ukrainer gibt es nur eine Perspektive: Wir müssen – so lange es geht – unsere Familien, unsere Häuser, unsere Heimat verteidigen.“ Andernfalls drohe Tausenden Menschen ein furchtbares Schicksal, beschrieb er das Schreckensszenario im Falle eines Sieges Russlands.

Mit seinem Besuch im Bistum Münster hoffe er, die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen den Diözesen und ihren Einrichtungen weiter auszubauen. „Wir wünschen uns einen regen Kontakt und Austausch, um insbesondere den Kindern in der Ukraine eine gute Zukunft zu ermöglichen“, sagte Vijtyshyn.

„Die Menschen in der Ukraine werden wir auch weiterhin bestmöglich unterstützen“, versprachen Genn und Zekorn zum Abschluss des Gespräches. Erfreut nahmen sie eine Einladung in das Erzbistum Iwano-Frankiwsk für die Zeit nach dem Krieg an.