
Ute Middendorp vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Ibbenbüren zeigt gerne Gesicht bei der neuen Arbeitgeberkampagne des Bistums Münster.
Ute Middendorp ist eines der insgesamt 32 Gesichter der neue Arbeitgeberkampagne des Bistums Münster. Diese steht unter den Claims „Dank Dir!“ und „Du bist uns wichtig!“. Vorgeschlagen wurden die Kampagnengesichter von ihren Kolleginnen und Kollegen. Ein Ziel der Kampagne ist es, die katholische Kirche im Bistum Münster als attraktive Arbeitgeberin bekannter zu machen und zu verstärken. Die Kampagnengesichter sind zum Beispiel auf Plakaten und im Jobportal des Bistums Münster unter www.kirchentalente.de zu sehen. Außerdem werben sie in Social-Media-Anzeigen für das Bistum und die Kirche als Arbeitgeberin. Weitere Spots sind im Radio und im Kino zu hören und zu sehen.
„Manche Entscheidungen sind schwierig und konfliktträchtig, aber doch notwendig“, erklärt die 47-Jährige, und erläutert, warum es im Kontakt mit den Klienten auch schon mal strittig sein kann: „Die gemeinsame Erstellung eines Haushaltsplans gefällt nicht jedem.“ Aber Ute Middendorp weiß, was sie mit ihrer Hilfe erreichen kann – und bleibt deshalb konsequent.
So erinnert sie sich beispielsweise an eine Frau mit Beeinträchtigung, die im Haushalt der Eltern lebte und ihr gesamtes Einkommen als eine Art symbolische Miete abgab. Die Frau hatte weder finanzielle Spielräume noch die Möglichkeit, ihren Alltag selbstbestimmt zu gestalten. „Heute lebt sie in einer Wohngruppe, hat eigenes Geld, konnte ihr Zimmer selbst einrichten und fährt sogar in den Urlaub“, weiß Middendorp – und freut sich darüber. Als rechtliche Betreuerin wird sie vom Amtsgericht bestellt. Sie hilft bei Behördengängen, unterstützt bei der Geldeinteilung, bei Gesprächen mit Versicherungen und auch Vermietern. Unterstützt werden Volljährige, die aufgrund einer Krankheit oder einer Behinderung ihre rechtlichen Angelegenheiten allein nicht regeln können. „Wir begleiten unsere Klienten auch zu ärztlichen Aufklärungsgesprächen“, sagt sie. Entscheiden, das ist Ute Middendorp wichtig, müssen die Patienten selbst für sich, mit der Rechtlichen Betreuung haben sie jedoch wen an ihrer Seite, der Dinge nochmal einordnen und erklären kann.
Wie es zu einer Rechtlichen Betreuung kommt? Das ist sehr verschieden: Manchmal melden sich Angehörige oder Nachbarn. Manche melden sich auch selbst. Gut kann die Sozialarbeiterin sich noch an einen Mann erinnern, der in die Beratungsstelle kam und um Hilfe bat, weil er spielsüchtig war.
Ute Middendorp selbst kam über eine Stellenanzeige in der Zeitung zum SkF nach Ibbenbüren. „Ich wollte nicht in die Jugendarbeit“, erinnert sie sich. Ihr Anerkennungsjahr hatte sie im Krankenhaussozialdienst gemacht, die Erfahrungen dort passten gut zur Stellenbeschreibung in Ibbenbüren. „An unserem Betreuungsverein mag ich besonders, dass wir immer kreative Lösungen finden. Dabei hilft auch der tolle Austausch im Team“, sagt die zweifache Mutter heute. Das sei bei den unterschiedlichen Menschen, auf die sie in ihrem Arbeitsalltag treffe, auch wichtig. „Manche haben noch ein Auto, das verkauft werden muss, andere haben viel Geld im Kleiderschrank, manchmal geht es um eine komplizierte Erbschaft oder eine Immobilie muss verkauft werden“, nennt Middendorp gleich mehrere Aufgaben. Bei all diesen Fragen trifft sie in ihrem Arbeitsalltag nicht nur auf Klienten, denen sie hilft. Der Betreuungsvereine arbeiten in einem starken Team, gemeinsam mit einer Vielzahl von ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern. Diese sind häufig Angehörige. Auch sie werden vom SkF-Betreuungsverein beraten und dort auch geschult.
Lara Bergjohann
