
Julia Fischer möchte als Ehrenamtliche im Leitungsteam Verantwortung für den Pastoralen Raum Hörstel-Ibbenbüren-Lengerich übernehmen.
© Bischöfliche Pressestelle / Ann-Christin LadermannDass sie über Gott und ihren Glauben gerne redet, beweist die 37-Jährige seit langem, wenn sie mehrmals im Jahr eine Woche lang Beiträge für Kirche in 1Live spricht: „Verkündigung in einer lebensnahen und verständlichen Sprache, das ist mein Ding“, sagt Julia Fischer, die sich als studierte Germanistin und Theologin beruflich unter anderem um die Öffentlichkeitsarbeit der Familienbildungsstätten im Kreis Steinfurt kümmert.
Nach dem Umzug der Familie vor fünf Jahren hat sie in der Ludwigsgemeinde in Ibbenbüren eine neue kirchliche Heimat gefunden. Als Mitglied des Pfarreirates versucht sie seither mit viel Kreativität, neue Formen des Kircheseins auszuprobieren. Zwei Beispiele: „Frühstück bei Ludwig“ und die Wohnzimmerkirche. Immer gibt es Gelegenheit zu Gesprächen, manchmal mit Geschichten und Liedern, oft auch mit Brötchen oder Snacks, weil Essen Leib und Seele zusammenhält – da verweisen die Organisatoren gerne auf biblische Geschichten. Die Resonanz und Akzeptanz vor Ort und aus der weiteren Umgebung ist enorm: „Man spürt, wie dankbar und motiviert die Menschen sind, sich auf Neues einzulassen.“ Ganz wichtig ist Julia Fischer in diesem Zusammenhang: „Die Kirche ist keineswegs ein Multifunktionsraum, in dem alles geht.“ Und sie fügt gleich noch an: „Wir wollen auch nicht zeigen, dass wir es besser können als die Priester, wir haben nur eigene Ideen.“ Dass sie diese umsetzen dürfen, dafür ist sie dem hauptamtlichen Seelsorgeteam der Pfarrei St. Mauritius in Ibbenbüren dankbar.
Die Arbeit im Leitungsteam, das im Januar an den Start gehen wird, sieht die Ibbenbürenerin als große Chance, die neuen Strukturen im Pastoralen Raum mitzugestalten und zu schauen, was überhaupt geht: „Man muss sicher das eine oder andere Mal experimentierfreudig sein.“ Dieser Herausforderung möchte sie sich mit den anderen Leitungsverantwortlichen stellen.
Den Pastoralen Raum versteht sie dabei vor allem als Kooperationsraum für die weiterhin eigenständigen Pfarreien, die sich darin zusammengefunden haben. „Wir können einiges voneinander lernen“, ist sie gespannt auf viele neue Kontakte und besonders auf das Netzwerken zwischen den Pfarreien, wovon am Ende selbstverständlich die Menschen in den Gemeinden profitieren sollen.
Ziel, sagt Julia Fischer, muss es sein, die Menschen zueinander zu bringen, sie wieder für Gott und die Kirche zu begeistern.
Bei aller Bereitschaft, ihre freie Zeit gerne zur Verfügung zu stellen, um an der Kirche von heute und morgen mitzuwirken, möchte die verheiratete Mutter von zwei Kita-Kindern bei der schwindenden Zahl von Seelsorgerinnen und Seelsorgern kein Lückenbüßer sein: „Das Motto muss lauten: Ehrenamt braucht Hauptamt – und nicht umgekehrt.“
Gudrun Niewöhner
Leitungsteam
Die fünf Pastoralen Räume im Kreis Steinfurt werden wie die weiteren 34 im NRW-Teil des Bistums Münster ab Januar 2026 jeweils im Team von Ehren- und Hauptamtlichen geleitet. Gemeinsam tragen sie Verantwortung für die Gestaltung und das Miteinander in ihrem Pastoralen Raum und den weiter eigenständigen Pfarreien sowie den kirchlichen und außerkirchlichen Einrichtungen vor Ort.
Zu jedem Leitungsteam gehören ein Leitender Pfarrer, eine Pastoralreferentin oder ein Pastoralreferent sowie zwei Ehrenamtliche, die alle für vier Jahre ernannt werden. Bis 2030 kommt jeweils noch eine Verwaltungsleitung zum Team hinzu. Zu diesen fünf Mitgliedern kann das Leitungsteam weitere Personen beratend hinzuziehen.
Aufgabe des Leitungsteams ist es, die verbindliche Zusammenarbeit im Pastoralen Raum zu strukturieren und zu koordinieren, die Klärungs- und Entscheidungsprozesse zu steuern und diese zu kommunizieren – sowohl nach innen als auch nach außen.
Prozess zur Entwicklung pastoraler Strukturen
