Viele Kooperationen schon jetzt vorstellbar

, Kreisdekanat Coesfeld, Kreisdekanat Warendorf

Christina Eikens ist zufrieden mit dem Stand der Dinge: „Die Menschen im Pastoralen Raum Ascheberg-Drensteinfurt-Sendenhorst sind schon jetzt hier und da gemeinsam unterwegs und überlegen von sich aus, wie eben dieser Gedanke in den Köpfen verankert, wie Identifikation geschaffen werden kann“, erklärt die Pastoralreferentin. Sie begleitet als Koordinatorin für den Pastoralen Raum die Kirchengemeinden St. Lambertus Ascheberg, St. Regina Drensteinfurt und St. Martinus und Ludgerus Sendenhorst auf ihrem Weg zu mehr Zusammenarbeit. 
 

Ein erfolgreicher Schritt auf diesem Weg war jetzt ein erster Austausch für Information und Begegnung im Pfarrzentrum Rinkerode. Rund 60 Interessierte aus den drei Pfarreien nahmen teil – weit mehr als Christina Eikens und die drei leitenden Pfarrer Stefan Schürmeyer (Ascheberg), Jörg Schlummer (Drensteinfurt) und Clemens Lübbers (Sendenhorst) erwartet hatten. „Die Voraussetzungen stimmen“, ist die Koordinatorin überzeugt. Ein guter Zeitpunkt also, um das 13-köpfige Koordinierungsteam – vier Personen pro Kirchengemeinde plus Christina Eikens – vorzustellen, das Kooperationsmöglichkeiten auslotet, erste gemeinsame Aktivitäten anstößt und überlegt, wie sich das Leitungsteam zusammensetzen kann, das den Pastoralen Raum ab 2026 führen soll. 

„Der Pastorale Raum wird vieles sein“, gab Christina Eikens den Gemeindemitgliedern bei dem Treffen mit auf den Weg: „Er wird ein Sendungsraum, ein Ermöglichungsraum, aber ganz bestimmt kein Identifikationsraum. Das bleibt die Kirchengemeinde vor Ort. Aber die wird sich verändern“, machte sie angesichts der Entwicklungen von weniger Personal, weniger Gläubige und weniger finanzieller Mittel deutlich. 

Weil die Kirche weiterhin für die Menschen da sein und Angebote machen möchte, müssen die Gemeinden zusammenrücken. Wie das konkret aussehen soll, wollten die Organisatoren von den Teilnehmenden des Nachmittags wissen – und stellten gleich mehrere Fragen nach den Chancen und Herausforderungen des Pastoralen Raums und Ideen für mögliche Kooperationen, um näher zusammenzuwachsen. Die Freude am Mitgestalten der Kirche, der Reiz, mit neuen Menschen gemeinsam etwas zu beginnen und den Glauben lebendig zu halten das waren nur einige von vielen Chancen, die die Aschenberger, Drensteinfurter und Sendenhorster in dem neuen Konstrukt sehen. 

Über die Chancen und Herausforderungen des Pastoralen Raums und Ideen für mögliche Kooperationen, um näher zusammenzuwachsen, tauschten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen aus.

© Christina Eikens

„Wie kommen die Menschen von A nach B?“ und „Hilft diese Struktur wirklich, um das kirchliche Leben zu retten?“ Diese Fragen beschäftigten die Teilnehmenden neben der allgemeinen Sorge vor Anonymität durch den größer werdenden Raum und die Suche nach Ehrenamtlichen. „Wir haben ganz bewusst auch Platz für die Sorgen der Menschen gelassen, weil sie Teil des Prozesses sind“, erklärt Christina Eikens. 

Teilweise ausgeräumt werden diese durch schon bestehende Kooperationen: „Seit klar ist, dass die drei Pfarreien einen Pastoralen Raum bilden, haben sich die Seelsorgeteams schon mehrmals getroffen“, berichtet die Koordinatorin. Ein gemeinsamer Alpha-Kurs, ein Kurs für Erwachsene, die den christlichen Glauben kennenlernen wollen, war eine erste Frucht, auch die große Aktionswoche „Mission Possible“ zu der Frage, wie Mission und Dialog heute gelingen kann, wird für April 2025 gemeinsam geplant und durchgeführt. 

„Es wurden noch viele weitere Bereiche für eine schon jetzt mögliche Zusammenarbeit in den Blick genommen, darunter gemeinsame Chorprojekte, Begegnungen nach den Gottesdiensten oder ein Predigtaustausch“, nennt Christina Eikens Beispiele, die in Kleingruppen erarbeitet wurden. Sie selbst versteht sich nicht als Entscheidungsträgerin, sondern als Person mit Scharnierfunktion zwischen dem Bistum und der Pfarrei – und das begleitend: „Ich gehe die gemeinsamen Schritte mit, in dem Tempo, das auch das Koordinierungsteam geht.“ 
Die Ergebnisse der Kleingruppenarbeit sind auf den Homepages der drei Pfarreien abrufbar.

Das Koordinierungsteam besteht aus Silke Trahe, Norbert Kühnhenrich, Simone Greive und Pfarrer Stefan Schürmeyer (alle Ascheberg), Detlev Weiser, Julia Dartmann, Andrea Grabenmeier und Pfarrer Jörg Schlummer (alle Drensteinfurt), Paul Watermann, Gerd Wilpert, Alexandra Hartmann und Pfarrer Clemens Lübbers (alle Sendenhorst) sowie Christina Eikens. 

Ann-Christin Ladermann