Vier Berufe führen zu einer Berufung

, Kreisdekanat Coesfeld

Wenn Christina Eikens auf ihren beruflichen Werdegang schaut, umfasst dieser schon einige Stationen. Nun ist die 31-Jährige am Ziel eines Weges, der bis hierher nicht geradeaus lief, sondern ein paar Kurven parat hielt. Seit dem 1. August arbeitet die gebürtige Emsländerin als Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Marien in Lünen. Am Sonntag, 30. September, wird sie gemeinsam mit 15 weiteren Pastoralreferentinnen und -referenten von Bischof Dr. Felix Genn im St.-Paulus-Dom zum pastoralen Dienst beauftragt.

Pastoralreferentin Christina Eikens steht in der St.-Marien-Kirche in Lünen.

Nach ihrer Ausbildung zur Pastoralreferentin in Ostbevern arbeitet Christina Eikens nun in der Pfarrei St. Marien in Lünen.

© Bistum Münster

„Eigentlich wollte ich immer in der Pastoral tätig werden. Der Ursprung liegt in meiner eigenen Firmvorbereitung in Werpeloh, das zur Samtgemeinde Sögel gehört. Wir hatten eine tolle Gemeindereferentin, die uns Jugendlichen gute Angebote gemacht hat“, sagt Eikens. Aber bis sie dieses Ziel erreichte, vergingen einige Jahre. Nach der Fachhochschulreife startete Eikens mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) in einem Bildungshaus, schloss eine Ausbildung zur Bürokauffrau in der Fachklinik St.-Marienstift in Neuenkirchen-Vörden an und leitete später die Rezeption in Haus Ohrbeck in Georgsmarienhütte. „Ich habe auch einen C-Schein als Kirchenmusikerin gemacht und eine Ausbildung zur Sakristanin absolviert“, zählt Eikens weiter auf. 

Nun hat Eikens ihre Ausbildung zur Pastoralreferentin abgeschlossen und ist da, wo sie immer gern hinwollte: im pastoralen Dienst. „Es ist mein vierter Beruf“, sagt sie und lacht. „Aber sie passen alle gut zusammen.“ In den unterschiedlichen Berufsfeldern habe sie viel vom täglichen Leben der Menschen mitbekommen. Zum Beispiel in der Zeit, in der sie in einem Hotel gearbeitet hat. „Es ist harte Arbeit und man bekommt einen anderen Blick auf den Alltag“, gibt sie zu. 

Vier Jahre war sie als Pastoralassistentin in der Pfarrei St. Ambrosius in Ostbevern tätig. Und wie es der Zufall manchmal so will, tritt ihr ehemaliger Pfarrer und Mentor, Pfarrer Michael Mombauer, die Nachfolge von Pfarrer Clemens Kreiss in Lünen an, der am 30. September aus diesem Amt scheidet und nach Münster wechselt.

Während der Ausbildung hat sich Eikens in der Firm- und Erstkommunionkatechese, in der Messdienerarbeit, in der Grundschule, in der geistlichen Leitung der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) und im Begräbnisdienst engagiert. „Der Begräbnisdienst ist mir besonders ans Herz gewachsen. Wenn man – wie wir Christen– aus der Botschaft von Ostern leben, ist das ein großer Trost“, erklärt sie. Auch in Lünen wird sie neben der Firmkatechese und dem Statiodienst ebenso Beerdigungen leiten. „Weitere Aufgaben werden sich ergeben. Ich hoffe, dass ich auch in der Seelsorge an einer weiterführenden Schule tätig sein werde. Das kann wichtig vor allem mit Blick auf die Firmkatechese sein“, sagt Eikens.
Viel hat sie von Lünen noch nicht gesehen. „Aber es gibt überall grüne Ecken und man kann gut Fahrrad fahren“, ist ihr bereits aufgefallen. Zudem sei es ungewöhnlich, in einer Stadt zu leben, durch die die Grenze zweier Diözesen verlaufe. „Das Bistum Münster diesseits der Lippe und das Erzbistum Paderborn auf der anderen Seite des Flusses. Das ist faszinierend“, sagt Eikens. 

Wichtig ist ihr der Kontakt zu den Menschen. „Man kann nur eine gute Seelsorgerin sein, wenn man seinen eigenen Glauben auch lebt. So brauche ich beispielsweise meine festen Gebetszeiten, die ich in meinen Alltag integriere“, berichtet die Pastoralreferentin. „Besonders freue ich mich darauf, in Lünen Kirche gemeinsam mit dem Pastoralteam und den Ehrenamtlichen gestalten zu können“, blickt sie auf ihre Zukunft. 

Michaela Kiepe