Seit dem 23. Juli sind die Kinder und Jugendlichen aus ganz Nordrhein-Westfalen, aber auch Niedersachsen und den angrenzenden Bundesländern in St. Arnold. Pater Quan ist dem Bistum Münster und besonders der Schulleitung des AJG dankbar, dass das Sommerlager nach der Pandemie weiter in den Räumen des Gymnasiums stattfinden kann: „Hier haben wir alles, was wir brauchen, vor allem: viel Platz.“ Getrennt nach Mädchen und Jungen schlafen die Lagerteilnehmenden auf Luftmatratzen und Isomatten in den Klassenräumen.
32 Betreuerinnen und Betreuer sind für das Programm zuständig. Spiel und Spaß sind dabei wichtig, aber es geht um mehr. „Das Lagermotto in diesem Jahr lautet: ,Wir gehen mit Gott‘“, erklärt Sandra Thuy Trang Nguyen, die wie Phi Jan Nguyen schon als Kind dabei war. In der Lagerwoche sollen die Mädchen und Jungen auch etwas über ihren Glauben lernen: „An jedem Tag geht es um ein anderes Sakrament.“ Jede der neun Gruppen nähert sich dem Thema auf eine andere Weise. Das neue Wissen wird später bei einem Quiz abgefragt. Dabei zählt, wie überhaupt im Lager, der Gemeinschaftsgedanke.
Zum Programm gehört neben den Gottesdiensten sowie kreativen oder spielerischen Angeboten vor Ort auch ein Ausflug zum Aaseebad nach Ibbenbüren. Höhepunkt ist wie jedes Jahr der Bunte Abend am Samstag, den die einzelnen Gruppen mit Showbeiträgen gestalten. Traditionell kommen dazu einige Eltern, deren Anfahrtswege nicht so weit sind.
Versorgt werden die Lagerkinder von einem zehnköpfigen Kochteam. Neben dem Frühstück bereitet es zweimal am Tag eine warme Mahlzeit zu. Meistens stehen vietnamesische Gerichte auf dem Speiseplan. Selbstverständlich wird vor den Mahlzeiten gebetet oder gesungen. Auf Vietnamesisch. „Wir sprechen ansonsten aber Deutsch miteinander“, berichtet Sandra Thuy Trang Nguyen.
„Eine coole Aktion“, findet Hoang Nguyen das Ferienlager. Er ist extra aus Norden gekommen, um Freunde wiederzusehen. Für viele, weiß Phi Jan Nguyen aus eigener Erfahrung, ist das Sommerlager, das es seit über 20 Jahren gibt, Gelegenheit, gleichaltrige Vietnamesen zu treffen, die ihren katholischen Glauben leben. „Meine besten Freunde habe ich hier als Kind kennengelernt“, erinnert sich Phi Jan Nguyen. Und auch, wenn sie über Deutschland verteilt leben, ist der Kontakt bis heute geblieben.
Gudrun Niewöhner