Von der Botschaft Jesu entzündet

, Bistum Münster

In einem festlichen Gottesdienst hat Bischof Dr. Felix Genn am 18. April Tobias Eilert (26) aus Ochtrup, Matthias Fraune (54) aus Laer und Lars Rother (25) aus Geldern im St.-Paulus-Dom in Münster zu Diakonen geweiht. „Lass unser Herz brennen, wenn Du zu uns redest.“: Dieses Wort, angelehnt an das Lukasevangelium, hatten die drei Männer über ihre Weihe gesetzt, mit der für sie nun eine weitere Station auf ihrem Weg zur Priesterweihe im kommenden Jahr erreicht ist.

Die neuen Diakone Lars Rother (2. von links), Matthias Fraune (vorne) und Tobias Eilert (rechts) mit Bischof Genn (Mitte) und den an der Ausbildung Beteiligten Subregens Holger Ungruhe (links), Regens Hartmut Niehues (3. von links) und Spiritual Matthäus Niesmann (2. von rechts).

© Bistum Münster

Als Zeichen der Hingabe an Gott liegen Tobias Eilert (links) und Lars Rother (rechts) ausgestreckt vor dem Altar, Matthias Fraune verbeugt sich.

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Bischof Genn griff in seiner Predigt die Emmaus-Erzählung auf, in der zwei Jünger auf ihrem Weg dem auferstandenen Jesus begegnen. Ihre zunächst mutlosen Herzen seien neu entflammt worden. „Das Wort, das Sie für Ihre Diakonenweihe ausgewählt haben“, wandte sich der Bischof an die drei Männer, „basiert auf der Erfahrung von Menschen, für die Jesus der Mittelpunkt ihres Lebens geworden war.“ Auch die drei künftigen Diakone hätten dieses Gefühl vernommen, durch Menschen, die dafür Zeugen seien, die ebenfalls Erfahrungen damit gemacht haben. Genn brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die drei Männer sich mit ihrer Entscheidung dem Wort Gottes und seiner Botschaft verschreiben. „Sie geben diesem Wort Ihr Leben, mit Ihrem Fleisch und Blut. Weil es Sie entzündet, entbrannt hat, weil es immer wieder neu in Ihnen aufgeflackert ist. Damit drücken Sie auch die Sehnsucht aus, dass diese Glut niemals verglimmen möge.“

Als „Wasserzeichen des gesamten kirchlichen Dienstes“ bezeichnete Bischof Genn den diakonalen Dienst. Es sei die besondere Stärke eines Diakones, Beziehungen zu stiften und für die Menschen da zu sein, die am Rand der Gesellschaft stehen. „Gerade in dieser Zeit, in der es so viel Not und Leid gibt, dürfen wir diesen Aspekt der Hingabe des Wortes an die Bedrängten und Verwundeten niemals vergessen“, betonte Genn. Abschließend wünschte er den künftigen Diakonen, „keinen Tag, ohne dass Sie gesagt haben: Lass unser Herz brennen, wenn Du zu uns redest.“

Tobias Eilert, Matthias Fraune und Lars Rother hatten zuvor vor der Gemeinde ihre Bereitschaft zum Dienst als Diakon bekundet. Durch stilles Handauflegen des Bischofs wurden sie anschließend geweiht. Schließlich bekamen sie Stola und ihr liturgisches Diakon-Gewand, die Dalmatik, übergezogen. Bischof Genn überreichte ihnen das Evangeliar und begrüßte sie in ihrer neuen Verantwortung.

Er dankte auch all jenen, die die neuen Diakone auf ihrem Weg begleitet und unterstützt hatten. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnten jeweils nur einige Menschen aus den jeweiligen Lebensstationen der drei Männer dabei sein. Für alle anderen wurde die Feier ins Internet übertragen.

Die musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes übernahmen unter der Leitung von Domkapellmeister Alexander Lauer ein Vokalensemble der Dommusik, das Instrumentenensemble Midori Goto sowie die Schola der Klarissen am Dom. Die Orgel spielte Domorganist Thomas Schmitz.

Das Diakonatsjahr wird Tobias Eilert in der Pfarrei St. Johannes in Oelde absolvieren. Matthias Fraune wird als Diakon in der Propsteigemeinde St. Remigius in Borken tätig sein und Lars Rother in der Pfarrei St. Martinus und Ludgerus in Sendenhorst. Am Ende des Diakonatsjahres soll die Priesterweihe zu Pfingsten 2022 stehen.

Ann-Christin Ladermann