Von Kind an mit dem Ehrenamt groß geworden

, Bistum Münster

Ehrenamtliches Engagement, das gehört für Petra Becker aus Schermbeck einfach dazu. „Damit bin ich von Kind an groß geworden“, unterstreicht die 57-jährige Mutter von zwei inzwischen erwachsenen Kindern. Sei es im Karneval, als Gruppenleiterin in ihrer Heimatgemeinde, im Pfarreirat oder im Kolping-Vorstand: Petra Becker hat schon immer mit angepackt und sich freiwillig in den Dienst der Gemeinschaft gestellt.

 

 

Petra Becker

© Bistum Münster/Christian Breuer

So auch in der kfd (Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands), in die sie vor 24 Jahren eintrat, 2015 dann als Teamsprecherin in den Vorstand der Ortsgruppe gewählt wurde. „Das ist ein Team, das aus starken Frauen besteht“, erklärt sie, „wir müssen immer wieder den Spagat hinbekommen, junge und alte Mitglieder gleichermaßen zu erreichen und für unsere Aktionen zu begeistern. Da muss man mit dem Herzen dabei sein, sonst macht es keinen Spaß.“ Radtouren, Kneipenquiz oder ein sogenanntes „White Dinner“ auf dem Kirchplatz – gerne denkt Petra Becker an die Aktionen zurück. Und sorgenvoll auf die Beschränkungen der vergangenen Corona-Jahre. „Wir leben von der Gemeinschaft und der Begegnung, das war eine schwierige Zeit“, sagt sie, „umso wichtiger ist es, dass jetzt wieder Treffen möglich sind. In der kfd ist man immer willkommen, um an gemeinsamen Unternehmungen teilzunehmen und auch den Glauben zu erleben.“

Immerhin sei die Frauengemeinschaft „ein ganz starker Verein“, sie zählt in Deutschland rund 360.000 Mitglieder, betont Petra Becker. Als sie vor zwei Jahren mitbekam, dass neue Frauen für das Diözesanleitungsteam gesucht werden, griff die Anästhesiefachschwester kurzerhand zum Telefon, um zu fragen, wie sie sich denn zur Wahl stellen könne. Ein kurzes Bewerbungsvideo war schnell gedreht – und seit der Wahl gehört die 57-Jährige zum Leitungsteam der kfd im Bistum Münster. Auch dort waren Treffen lange Zeit nur per Videokonferenz möglich, „mittlerweile bin ich aber viel in anderen Pfarreien unterwegs und lerne ganz unterschiedliche Projekte und Ideen di-rekt vor Ort kennen. Das sind sehr spannende Erfahrungen“, berichtet sie.

Wenngleich auch sie mitbekommt, wie groß der Frust vielfach ist. „Es tut in der Seele weh, was in der Kirche gerade los ist“, gibt sie zu. Doch es sei nicht alles schlecht. „Entscheidend ist, wie Kirche vor Ort gelebt wird, dass es lebendige Pfarreien gibt. Dort ist Kirche für mich Heimat“, betont Petra Becker.

Christian Breuer