WDR überträgt an Allerheiligen Gottesdienst aus Ahlen
Zur christlichen Gemeinde gehören auch Kranke und Pflegebedürftige, die nicht in die Kirche kommen. Sie und andere Interessierte können am Allerheiligentag, 1. November, am Radio eine Heilige Messe aus dem Bistum Münster mitfeiern.
Um 10 Uhr überträgt WDR 5 einen katholischen Gottesdienst der Pfarrei St. Bartholomäus in Ahlen. NDR Info ist ebenfalls angeschlossen. Außerdem ist die heilige Messe im Internet unter www.wdr5.de zu hören.
Den Gottesdienst leitet Pfarrer Dr. Ludger Kaulig. Es singt ein Projektchor der Pfarrei unter Leitung von Andreas Blechmann. Die Orgel spielt Winfried Appel.
In vielen Kirchengemeinden wird am Fest Allerheiligen der Blick auf den nachfolgenden Allerseelentag gerichtet und deshalb der Verstorbenen gedacht, vor allem durch die Gräbersegnung am örtlichen Friedhof. Dieses Gebetsgedenken gilt vor allem den Verstorbenen des vergangenen Jahres – so auch in St. Bartholomäus. In den Gottesdiensten werden die Namen der verstorbenen Angehörigen des jeweiligen Gemeindeteils vorgetragen.
In der St.-Ludgeri-Kirche steht an diesem Allerheiligentag ein leerer Sessel. Für Pfarrer Kaulig symbolisiert dieser, dass Menschen durch ihren Tod im Leben der Anderen meist einen leeren Platz zurück lassen. Kaulig greift in seiner Predigt die Trauer um die Verstorbenen auf, die zu einer Leere im Leben führen könne, die nicht einfach aufzuheben sei. Doch der Pfarrer ist überzeugt, dass der im Leben frei bleibende Platz auf einen anderen Ort verweist. "Gibt es, nach dem Tod einen reservierten Platz für mich, irgendeinen Ort, irgendein Ziel?" fragt Kaulig weiter. Damit greift er die Hoffnung vieler Menschen auf, bei Gott einen Platz zu erhalten. Auf die Frage, was für solch einen Platz im Himmel zu tun sei, gebe Jesus selbst eine Antwort, auch in den Seligpreisungen des Evangeliums, die jedes Jahr wieder neu an Allerheiligen zu hören sind. Kaulig ist gewiss, "dass unsere Entscheidungen von Gott ernstgenommen werden, dass unser Tun vor ihm zählt. Fest steht, der Platz ist von Gott schon da und für mich freigehalten." Der leere Sessel in der Kirche stehe daher nicht nur für einen Verlust, sondern auch als Zeichen der Hoffnung.
Die Pfarrei St. Bartholomäus in Ahlen gehört zu den ältesten des Bistums Münster. Die Ursprünge christlichen Lebens in Ahlen liegen rund 1200 Jahre zurück. Der Bistumsgründer, der Heilige Liudger, war hier bereits missionarisch tätig. An Liudgers Tätigkeit in Ahlen erinnert unter anderem die nach ihm benannte St.-Ludgeri-Kirche, aus der der Gottesdienst übertragen wird.
Weltoffen und einladend, diese Charakterzüge werden dem Patron der Kirche, dem Heiligen Liudger zugeschrieben. So lässt sich auch das Leben im Gemeindeteil St. Ludgeri beschreiben. Denn die Gemeinde greift bewusst die kulturelle Vielfalt auf, die im Süden der Stadt Ahlen rund um die Kirche anzutreffen ist. Das Stadtviertel ist geprägt von Menschen vieler Nationalitäten, die durch ihr friedliches Miteinander den Stadtteil lebenswert machen. In diesem Sinne ist St. Ludgeri ein markanter Treffpunkt und fester Teil einer bunten Gesellschaft. Die Gemeinde schreibt dabei das Feiern und die Geselligkeit groß – ob in der Feier des Gottesdienstes oder im alltäglichen Miteinander. Letztlich geht es darum, Möglichkeiten der Begegnung zu schaffen, gegen Isolation und für die Erfahrung von Vielfalt im gemeinschaftlichen Leben.
Bildunterschrift: Aus der St.-Ludgeri-Kirche in Ahlen überträgt WDR 5 am Allerheiligentag, 1. November, den katholischen Gottesdienst.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 28.10.16
Kontakt: Pressestelle@bistum-muenster.de
Foto: Pfarrei St. Bartholomäus, Ahlen
