Weihbischof beauftragt ehrenamtliche Gemeindeleitung in Hochlarmark

, Kreisdekanat Recklinghausen

Seit gut einem Jahr feiert die Gemeinde nun wieder Gottesdienste in der St.-Pius-Kirche in Recklinghausen-Hochlarmark. Zuvor war die Kirche mehr als ein Jahr lang geschlossen, um ein Pfarrheim in den Kirchraum zu integrieren. Das bisherige Pfarrheim wurde zu einem erweiterten Kindergarten umgebaut. 

Weihbischof Rolf Lohmann (rechts) beauftragte ein Team zur Gemeindeleitung im Stadtteil Hochlarmark (von links): Pastoralreferent Andreas Roland, Michael Plester (Mitglied des Kirchenvorstandes), Zbigniew Szumelda (Vorsitzender des Gemeinderates) und Jürgen Stock (Mitglied des Pfarreirates). Auf dem Foto fehlt Iris Wessels.

Am vergangenen Sonntag (16. April) war Weihbischof Rolf Lohmann zu Besuch in der neugestalteten Kirche und feierte mit der Gemeinde eine Heilige Messe. Am Ende des Gottesdienstes beauftragte er ein fünfköpfiges Team zur Gemeindeleitung vor Ort, dem Michael Plester (Mitglied des Kirchenvorstandes), Zbigniew Szumelda (Vorsitzender des Gemeinderates), Jürgen Stock (Mitglied des Pfarreirates) und Iris Wessels (Vertreterin der Gruppen und Verbände) sowie Pastoralreferent Andreas Roland (Hauptamtlicher Begleiter des Teams) angehören. Roland erläuterte bei der Beauftragung kurz die Hintergründe der neuen Leitungsform.

Im Anschluss an das Stadtkonzil, das 2016/2017 in Recklinghausen stattfand, wurde unter anderem darüber nachgedacht, wie eine Gemeindeleitung vor Ort auch ohne eigenen Priester aussehen könne. In Absprache mit dem gewählten Gemeindeverbundrat St. Michael/St. Pius in Hochlarmark und mit dem Pfarreirat der Propsteipfarrei St. Peter in Recklinghausen hatte sich im Sommer 2019 eine Gruppe gefunden, die bereit war, Leitung vor Ort zu übernehmen. Seitdem trägt dieses Team Sorge dafür, dass die Grundfunktionen von Kirche vor Ort erkennbar bleiben. Mit Auftrag und in enger Absprache mit dem Gemeinderat treffen die Verantwortlichen Entscheidungen, die nicht lange warten können und setzen Impulse für die pastorale Arbeit im Stadtteil Hochlarmark.

„Ich bin froh und dankbar, dass es diese engagierten Christen vor Ort gibt. In den vergangenen Jahren gab es bereits große Herausforderungen: ein maroder Kirchturm, der die Nutzung der Kirche St. Michael zeitweise unmöglich machte, der Umbau der Kirche St. Pius zu einem multifunktionalen Gemeindezentrum und nicht zuletzt die konkrete Umsetzung der Corona-Auflagen während der Pandemie. Da hat sich diese ‚schnelle Eingreiftruppe‘ schon an vielen Stellen bewährt“, sagte Roland.

Die Verantwortlichen im Gemeindeleitungs-Team vernetzen zudem auch die unterschiedlichen Gremien mit Blick auf den Stadtteil: jeweils ein Mitglied aus dem Kirchenvorstand, Pfarreirat, Gemeindeverbundrat und dem Team der Hauptamtlichen ist vertreten. Nach einer Pilotphase wurde in den vergangenen Monaten ein Statut ausgearbeitet und von den Gremien bestätigt. Es hält die Rahmenbedingungen dieser Leitungsform schriftlich fest.

Weihbischof Lohmann betonte, dass die Form einer Gemeindeleitung vor Ort zukunftsweisend sei angesichts der Strukturreformen, die auf das Bistum Münster in den kommenden Jahren zukämen. Er dankte den Ehrenamtlichen für ihr großes Engagement, beauftragte das Leitungsteam und segnete sie. 

Im Anschluss an den Gottesdienst nutzten die Gemeindemitglieder die Gelegenheit zur persönlichen Begegnung mit Weihbischof Lohmann im neuen Gemeindesaal.

Text: Andreas Roland/Michaela Kiepe/ Foto: Andrea Stock