Weihbischof Dr. Stefan Zekorn besuchte Bischöfliche Realschule
Auch ein Weihbischof muss sich die Schuhe ausziehen, bevor er den Meditationsraum der Johann-Heinrich-Schmülling-Schule in Warendorf betritt. Dr. Stefan Zekorn tat das am Donnerstag (20. Juni) gern, um in dem Raum mit Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und Eltern ins Gespräch zu kommen.
Im Rahmen seiner Visitation in Warendorf stattete er der Bischöflichen Realschule, die in Trägerschaft des Bistums Münster ist, einen Besuch ab.
Zu dem einführenden Gespräch erwarteten ihn unter anderem Schulleiter Jens Dunkel, Konrektor Heiner Schimweg sowie Peter Lenfers als Pfarrer von St. Laurentius in Warendorf. Außerdem waren Mitglieder der Schüler- und der Elternvertretung, Schulseelsorgerin Sr. Monika und Lehrkräfte dabei. Sie alle nutzten die Gelegenheit, dem Weihbischof eine gute halbe Stunde lang Fragen zum Leben in ihrer christlichen Schule zu stellen.
Als ein Thema kristallisierte sich heraus, dass gemeinsame Gebete – etwa das regelmäßige Morgengebet – auch an einer kirchlichen Schule längst nicht mehr jedem Schüler leicht fallen. Es sei schwieriger geworden, mit Jugendlichen über Gott zu sprechen, bestätigten mehrere Eltern und Lehrkräfte.
Der Weihbischof zeigte sich davon nicht überrascht: "Das Beten ist heute für viele ungewohnt, und was ungewohnt ist, wird einem dann auch schnell peinlich." Der Mensch sei eher zurückhaltend bei dem, was er nicht könne, und lerne es so erst recht nicht. "Man muss es einfach immer wieder versuchen, um reinzukommen", riet Dr. Zekorn, "denn Vorbeten und gemeinsames Beten haben einen großen Wert."
Auf die Frage von Religionslehrer Thomas Lins nach der Zukunft kirchlicher Schulen stellte der Weihbischof fest, er erlebe oft großes Interesse von Eltern, ihre Kinder an kirchlichen Schulen anzumelden. Das habe nicht zwingend immer etwas mit dem katholischen Profil zu tun, sondern oft mit der Vorstellung von einem anderen Schulleben: "Ich glaube, das liegt daran, dass es im Leben der meisten Menschen, bewusst oder unbewusst, eine Beziehung zu Gott gibt. Diese müssen wir pflegen." Deshalb könne es keine Alternative sein, sich entweder als Nischenschule zurückzuziehen oder sich von anderen Schulen überhaupt nicht zu unterscheiden.
Auf die Pflege der Gottesbeziehung durch das Gebet ging Dr. Zekorn auch im anschließenden Wortgottesdienst ein, den er mit der ganzen Schulgemeinschaft in der Pausenhalle feierte. Ausgehend vom Matthäusevangelium, in dem Jesus zum ersten Mal das Vaterunser spricht, unterstrich er seinen Glauben, "dass das Leben nur gelingen kann mit Gott." Wer sich bewusst sei, dass alles von Gott komme, der gehe nachhaltiger mit der Schöpfung und anderen Menschen um. "Ich merke, dass ihr das an dieser Schule erlebt", sagte der Weihbischof.
Den Wortgottesdienst gestalteten die Schülerinnen und Schüler aktiv mit. So trugen die Fünftklässler ein afrikanisches Lied mit passendem Tanz vor und führten sieben Jugendliche symbolische Szenen zum Schulkreuz auf.
Im Anschluss galt dem Weihbischof der Dank von Schulleiter Dunkel für Gespräch und Gottesdienst. Den Wunsch allerdings, den Dr. Zekorn abschließend in Richtung der Schülerinnen und Schüler äußerte, mochte ihm der Schulleiter denn doch nicht erfüllen: Statt dem "Hitzefrei", welches der Weihbischof den Kindern und Jugendlichen nach eigener Aussage gegönnt hätte, ging es für sie zurück in den Unterricht.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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