Weihbischof Hegge segnet Krankenwagen vor dessen Abfahrt in die Ukraine

, Kreisdekanat Borken

Viele Jahre hat der Krankenwagen, der am Abend des 1. Oktober in der Bocholter Werkstraße steht, beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Bocholt seinen Dienst geleistet. Weil er dort, nach der Anschaffung eines neuen Wagens, ausgemustert wurde, wird er künftig in der Ukraine zur Versorgung von Kranken und Verletzten eingesetzt. Am 2. Oktober machte sich das Fahrzeug, ausgestattet mit zahlreichen Hilfsgütern und gesteuert von Mario Nienkemper, auf den Weg in die ukrainische Stadt Werchnodniprowsk.

Da traf es sich gut, dass Weihbischof Dr. Christoph Hegge zur Visitation in der Pfarrei St. Josef zu Gast war. Während dieser Besuche in den Pfarreien, die regelmäßig mit einigen Jahren Abstand auf dem Programm stehen, geht es zum Beispiel um die Prüfung von Kirchenbüchern, vor allen Dingen aber um Gespräche mit Seelsorgerinnen und Seelsorgern sowie den Gremien. Außerdem nutzt der Weihbischof die Gelegenheit, sich vor Ort über interessante Projekte zu informieren und mit den Menschen, die sich engagieren, ins Gespräch zu kommen.

Ein solches Projekt ist die Initiative „Helfende Hände“, die in der Werkstraße Möbel, Kleidung, Haushaltswaren und sogar einige Elektroartikel bereit hält, die bedürftige Menschen für wenig Geld erwerben können. Bei einem Rundgang durch die Lagerhalle, begleitet von Leo Engenhorst und Rolf Schwung von „Helfende Hände“ sowie Pfarrer Andreas Hagemann, zeigte sich Hegge beeindruckt von dem Engagement und der Expertise der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Zudem erfuhr er, dass es neben dem Gebäude in der Werkstraße noch eine weitere Lagerhalle gibt, die als Materiallager dient.

Gegründet wurde die Initiative vor sechs Jahren, rund 30 Frauen und Männer helfen regelmäßig mit, damit Spenden angenommen und für den Verkauf – oder teils die direkte Weiterleitung in Krisengebiete – vorbereitet werden können. „Helfende Hände“ bietet Menschen aber auch in vielen anderen Situationen an. „Für andere da zu sein, gehört zur Mitte unseres christlichen Lebens“, betonte er. Während einer Gesprächsrunde nach der Besichtigung hatte er noch die Gelegenheit, mit anderen Helfern, die aus der Ukraine stammen und sich nun in Bocholt engagieren, ins Gespräch zu kommen. Bewegt hörte er zu, wie eine Ukrainerin über ihr Leben in Charkiw und die Flucht nach Deutschland berichtete.

Der Weihbischof freute sich, dass es durch den gespendeten Krankenwagen ein weiteres Zeichen der Verbundenheit in die Ukraine gibt. Er besprengte das Gefährt mit Weihwasser und bat im Gebet darum, dass Gott das Fahrzeug, vor allen aber alle Menschen, die damit zu Ein-sätzen fahren oder darin transportiert werden müssen, beschützt. 

Weitere Informationen zu „Helfende Hände“ sind im Internet abrufbar.

Christian Breuer