Weihbischof Lohmann: „Antrieb zur Schöpfungsbewahrung soll positiv sein“

, Kreisdekanat Kleve, Kreisdekanat Recklinghausen, Kreisdekanat Wesel

„Ask the Bishop“ (übersetzt: Frag den Bischof) heißt eine Veranstaltungsreihe der Jugendkirche Münster, bei der Jugendliche im Bistum die Möglichkeit haben, mit Bischof Dr. Felix Genn oder einem Weihbischof ins Gespräch zu kommen. In der Jugendkirche in Hasselt stand Weihbischof Rolf Lohmann, Regionalbischof für den Niederrhein und den Kreis Recklinghausen, jungen Christinnen und Christen am Abend des 15. September Rede und Antwort. Unter dem Motto „Aufgabe: Schöpfung!“ ging es am Tag des internationalen Klimastreiks insbesondere um die Frage, wie die Menschen verantwortlich mit der Umwelt umgehen können.

Ein Mann steht mit einem Mikrofon zwischen jungen Menschen und spricht.

Weihbischof Rolf Lohmann stand den Jugendlichen Rede und Antwort, stelle aber auch seinerseits Fragen zu ihren Wünschen und Ideen zur Schöpfungsbewahrung. Musikalisch gestaltet wurde der Abend durch den Jugendchor Colourful Voice (im Hintergrund).

© Bistum Münster

Weihbischof Lohmann betonte, dass er sich nicht nur den Fragen der Jugendlichen stellen wolle, sondern auch seinerseits um Antworten bitte. „Wir brauchen in der Kirche und in der Gesellschaft eure Ideen und Vorschläge, denn es geht um eure Zukunft. Es ist wichtig, dass wir diese Ideen aufgreifen“, erklärte er. Zunächst ging er auf die Schöpfungsgeschichte ein, die in der Lesung vorgetragen wurde. Dort heißt es, dass sich der Mensch die Erde „untertan“ machen und über sie herrschen solle. „Damit ist ein Herrschen im Sinne Gottes gemeint, wir sollen Verantwortung übernehmen für das, was Gott geschaffen hat, und sorgsam mit der Schöpfung umgehen“, verdeutlichte der Weihbischof. Tatsächlich aber müssten die Menschen erleben, dass sie die Erde ausnutzen und bis an ihre Grenzen bringen. „Ich bin dankbar, dass die junge Generation das Thema immer wieder nach vorne bringt, damit es nicht in Vergessenheit gerät“, sagte er mit Blick auf die Demonstrationen zum Klimastreik.

Im direkten Gespräch mit den Jugendlichen wurde deutlich, welche Themen ihnen besonders wichtig sind – etwas die Frage der Mobilität, die Verschwendung von Lebensmitteln und die Müllvermeidung. Die Frage, was er persönlich und was die Kirche zum Umweltschutz beitrage, beantwortete er selbstkritisch: „Ich bin viel mit dem Auto unterwegs. Da muss ich schon auch immer wieder die Frage stellen, welche Fahrten notwendig sind und wann nicht auch eine Videokonferenz sinnvoller ist.“ Erfreut zeigte er sich darüber, dass es im Bistum Münster künftig nun möglich ist, historische Gebäude wie etwa Kirchen mit Photovoltaik auszustatten, wenn dies etwa mit Blick auf den Denkmalschutz möglich ist.

Entscheidend sei, wandte er sich an die Jugendlichen, dass jeder Mensch einen kleinen Beitrag leiste, auch so könne sich eine große Wirkung entfalten. „Wir dürfen nur nicht auf andere warten, sondern müssen anfangen“, betonte er. Jedoch warnte er auch vor zu vielen Vorschriften – die Bewahrung der Schöpfung dürfte nicht auf Quälerei beruhen. „Der Antrieb zur Schöpfungsbewahrung soll positiv sein“, sagte Lohmann abschließen.

Viel Applaus gab es nach dem „Ask the bishop“-Gottesdienst für den Jugendchor „Colourful Voice“ unter Leitung von Stephan Billen, der den Abend musikalisch gestaltet hatte.

Christian Breuer