Über Wien und Münster, wo am 11. Dezember die Aussendung des Friedenslichtes in das Bistum gefeiert wurde, ist die Flamme schließlich in Xanten gelandet, von Pfadfindern wurde sie zum Altar getragen. Dort teilten einige Pfadfinderinnen und Pfadfinder der DPSG Wesel-Feldmark ihre Gedanken zum Thema Gewalt, bevor sie schließlich an dem Friedenslicht weitere Kerzen entzündeten und Alternativen zur Gewalt darstellten. Von ihren Kerzen aus wurde die Flamme schließlich, begleitet durch Musik der Band „Taktlos“, auch im Xantener Dom verteilt.
Erstmals seit Ausbruch der Pandemie konnten sich die mehreren Hundert zumeist jugendlichen Besucher der Feier wieder im Dom treffen. Und erstmals wurde der Gottesdienst ökumenisch gefeiert, mit dem katholischen Weihbischof Rolf Lohmann und dem evangelischen Superintendenten Wolfram Syben am Altar. Syben hatte schon in seiner Begrüßung die Bedeutung des Lichtes betont. „Wir leben in einer finsteren Zeit, die uns die Dunkelheit der Welt brutal vor Augen führt“, sagte er. Doch die Menschen bräuchten das Licht, und daher sei die Aussendungsfeier ein gutes Zeichen: „Wir werden heute mit mehr Licht nach Hause gehen, als wir hergekommen sind“, sagte Syben.
Weihbischof Lohmann nannte die Jugendlichen „Lichtträger“. Wo Gewalt herrscht, herrsche auch Dunkelheit, erklärte er. Das ehrenamtliche Engagement, das zum Beispiel Pfadfinder und Messdiener leisten, sei hingegen „Licht für die Welt“. Christen hätten den Auftrag, die Welt nicht im Dunkeln zu lassen, sondern sie mit dem Licht von Betlehem zu erleuchten: „Da, wo wir bereit sind, Lichtträger zu sein, erleben wir, was Frieden heißen kann in einer friedlosen Zeit.“
Organisiert wurde die Aussendungsfeier durch die Pfadfinder von den Niederrhein-Bezirken der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) und dem Xantener Stamm der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) gemeinsam mit dem Regionalbüro West. In den kommenden Tagen wird das Licht in zahlreichen Pfarreien am Niederrhein verteilt oder zur Abholung bereit gestellt.
Christian Breuer