Weihbischof Lohmann tauscht sich mit Klimapilgern aus

, Bistum Münster

Weihbischof Rolf Lohmann hat den Klimapilgerinnen und -pilgern für ihren Einsatz für Klimagerechtigkeit ausdrücklich gedankt. „Als Christen tragen wir Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung. Sie als Klimapilgernde zeichnet genau das aus“, betonte der Umweltbischof im Gespräch mit den Teilnehmenden des 5. Ökumenischen Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit am 24. September, dessen Schirmherr er ist.

Weihbischof Lohmann dankte den Klimapilgern für ihren Einsatz für Klimagerechtigkeit.

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Der Klimapilgerweg stehe sinnbildlich für die Notwendigkeit, sich gemeinsam auf den Weg zu machen und die Lebens- und Wirtschaftsweisen grenzüberschreitend nachhaltig umzugestalten. Der Klimawandel mache nicht an Grenzen halt, er betreffe nicht nur einzelne Länder. „Wir sprechen hier von einer globalen Herausforderung, die unsere Lebensgrundlage bedroht und sofortiges Handeln erfordert“, erklärte er. Dabei sei jede und jeder gefragt, sowohl im Einzelnen als auch auf staatlicher Ebene. Die Kirchen müssten dabei notwendigerweise mit vorangehen. „Hier muss das Tempo erhöht werden“, forderte er. 

Ebenfalls beim Austausch mit dabei waren die Bundesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB), Daniela Ordowski, und der Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Gregor Podschun. Ordowski forderte politisches Handeln aus dem Glauben heraus. „Wir können als Kirche zeigen, wie viel Kraft in unseren Strukturen steckt“, betonte die Bundesvorsitzende. Kurz vor der Bundestagswahl machte sie deutlich, dass Klimaschutz nichts mit Parteinähe zu tun habe. „Jede Partei muss sich für den Klimaschutz einsetzen, denn wir stecken mittendrin im Klimawandel.“ Diese Wahrheit auszusprechen, sei sowohl Aufgabe der Politik als auch der Kirchen.

Daniela Ordowski (KLJB) forderte politisches Handeln aus dem Glauben heraus.

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Auch Podschun forderte mehr aktiven Einsatz der Kirche für Klimagerechtigkeit und weltweite Solidarität. Durch die Klimakrise hätten insbesondere im Globalen Süden die Menschen bereits jetzt mit schwerwiegenden Folgen zu kämpfen, während der Globale Norden die meisten Emissionen verantwortet. „Wir sind in der christlichen Verantwortung, auf die Menschen zuzugehen, denen es nicht gut geht. Es ist gut, dass es Menschen wie Sie gibt, die sich für diese wichtigen Anliegen auf den Weg machen“, wandte er sich an die Klimapilgernden. 

„Der Weg zur Klimagerechtigkeit ist kein Spaziergang“, machte Pfarrer Martin Mustroph vom Evangelischen Kirchenkreis Münster deutlich. „Es ist ein harter Weg, teilweise mit heftigem Gegenwind, der große Ausdauer braucht. Ich bewundere, was Sie auf sich nehmen“, würdigte er das Engagement der Klimapilger. Die Kirchen seien bei dem Thema gemeinsam unterwegs, etwas Druck sei jedoch nicht verkehrt. „Sie sind ein Stachel im Fleisch der Kirchen, die ein bisschen bequem geworden sind. Dieser Stachel tut uns gut.“

Der evangelische Pfarrer Martin Mustroph

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Dem stimmte der evangelische Pfarrer Volker Rotthauwe, Leiter des Fachbereichs Nachhaltige Entwicklung im Institut für Kirche und Gesellschaft, zu. Nicht nur die Gesellschaft müsse beim Thema Klimagerechtigkeit „angeschubst“ werden, sondern auch die Kirchen. „Wir haben kein Wollens- und kein Wissensdefizit, wir haben ein Umsetzungsdefizit“, betonte er. „Wir sind Mahner und Mittler, müssen aber selbst auch der Motor sein“, sagte Rotthauwe.

Im Anschluss an den Austausch im Priesterseminar Borromaeum nahm die Gruppe, darunter auch Weihbischof Lohmann, an der Fridays-for-future-Demonstration in Münster teil. 

Ann-Christin Ladermann