Weihbischof Rolf Lohmann lobt Arbeit der Biologischen Station Kreis Recklinghausen

, Kreisdekanat Recklinghausen

92 Naturschutzgebiete auf insgesamt 7.816 Hektar gibt es im Kreis Recklinghausen – und das im bevölkerungsreichsten Kreis in Nordrhein-Westfalen. „Es ist eine Auszeichnung, dass es so viele Vorrangflächen für den Natur- und Artenschutz gibt. Das sind gute Voraussetzungen“, erklärte Georg Tenger. Dies war nur eine von vielen weiteren Informationen, die Weihbischof Rolf Lohmann von dem Geschäftsführer der Biologischen Station des Kreises Recklinghausen e.V. erhielt. Lohmann, der bei der Deutschen Bischofskonferenz für Umweltfragen zuständig ist, war der Besuch am „Tag der Umwelt“ (5. Juni) ein Anliegen, um sich mit dem Fachmann auszutauschen und die Arbeit der Biologischen Station kennenzulernen. 

Seit 30 Jahren ist der idyllisch im Naturpark Hohe Mark gelegene ehemalige Hof Punsmann das Zuhause der Biologischen Station. Neben einer Ausstellung finden sich auf dem großen Gelände unter anderem ein Bauerngarten sowie Streuobst- und Wildblumenwiesen. „Unsere Aufgaben sind vielfältig. Sie reichen von der wissenschaftlichen Datenerhebung über Beratungstätigkeiten von Naturschutzbehörden, Landnutzern und Bürgerinnen sowie Bürgern bis hin zum praktischen Naturschutz und der Öffentlichkeits- sowie Bildungsarbeit. Wir unterstützen und sind als Mittler tätig“, skizzierte Tenger das weite Feld. 

Wichtig sei es dabei, immer die Menschen im Blick zu haben. „Da beginnen wir schon bei den Kleinen. Wir haben beispielsweise für die Kindergärten eine Beratungsmappe erstellt. Es ist wichtig, ihnen früh Naturerfahrungen anzubieten“, erläuterte der Geschäftsführer das Konzept. Zudem gehörten dem Trägerverein Mitglieder aus unterschiedlichen Bereichen wie dem Naturschutz, der Landwirtschaft, dem Kreis und den Städten an. „Wir kommen im Naturschutz nur weiter, wenn wir miteinander und nicht gegeneinander arbeiten“, betonte Tenger.

Pfarrer August Hüsing und Weihbischof Rolf Lohmann verfolgten die Ausführungen von Georg Tenger, Geschäftsführer der Biologischen Station für den Kreis Recklinghausen e.V. (von links). 

© Bistum Münster

Das konnte Lohmann nur unterstreichen. „Wenn wir bei den Themen Umwelt und Ökologie weiterkommen wollen, müssen wir die Menschen zusammenbringen. So können wir gemeinsam mehr für unsere Schöpfung tun“, sagte der für den Kreis Recklinghausen und den Niederrhein zuständige Regionalbischof. Wichtig sei es, gegen eine Naturentfremdung und falsche Wahrnehmungen zu arbeiten. „Wir müssen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass sich dort etwas verändern kann, wo das Thema Umweltschutz nach vorn gebracht wird. Das betrifft auch die Kirchengemeinden in unterschiedlicher Weise“, sagte Lohmann. Er appellierte dafür, das Thema Schöpfung immer wieder auf der Agenda zu haben. 

Bei einem Rundgang über das weitläufige Gelände erklärte Tenger einige konkrete Maßnahmen für den Natur- und Artenschutz. Angefangen bei einer Wildblumenwiese mit Wildbienenwand bis hin zum Gemüseanbau im Bauerngarten und der Anlage von Streuobstwiesen. „Solche Stationen sind wichtig, um auf das Thema Natur- und Artenschutz aufmerksam zu machen. Sowohl im Naturschutzhaus als auch im Außenbereich wird vieles erlebbar und erfahrbar. Davon können wir viel lernen“, zog Lohmann ein Fazit. Tenger dankte dem Weihbischof für sein Interesse und hoffte, dass über eine Vernetzung die Themen Ökologie und Artenschutz in den Kirchengemeinden mitgedacht werden. „Gern können sich beispielsweise Gremien bei uns treffen. Nach einer Einführung können sie ihr Programm dann in unserem Tagungsraum bearbeiten“, lud der Geschäftsführer ein. „Das ist eine gute Idee, die ich in unserer Pfarrei gern vorschlage“, freute sich August Hüsing, Pfarrer in St. Paulus Hervest, der den Besuch begleitete. 

Michaela Kiepe