Weihbischof Zekorn besucht Warendorfer Marien-Kindergarten

, Kreisdekanat Warendorf

„Kannst Du den Klebestreifen für mein Bild abschneiden?“ Mit fragenden Augen blickt die vierjährige Sofia (Name geändert) zu Weihbischof Dr. Stefan Zekorn. Kein Problem für den Geistlichen, der beherzt zur Schere greift und sogleich das selbstgestaltete Kunstwerk von der stolzen kleinen Künstlerin präsentiert bekommt. 
 

Weihbischof Zekorn mit Kindern im Marien-Kindergarten in Warendorf.

© Bistum Münster

Für den Regionalbischof für das Kreisdekanat Warendorf war es der dritte Tag seiner Visitation in der Pfarrei St. Laurentius, bereits im Januar und Anfang März war er in Warendorf gewesen. Am 13. März besuchte Zekorn den Marien-Kindergarten, einen von sieben katholischen Kindergärten der Pfarrei, in denen rund 420 Mädchen und Jungen betreut werden. Einrichtungsleiterin Dorothee Marx, Verbundleiterin Heike Wiesmann und Pastoralreferentin Marion Bause gaben dem Weihbischof, der von Kreisdechant Peter Lenfers begleitet wurde, einen Einblick in den Kita-Alltag, stellten religionspädagogische Angebote vor und berichteten von den Herausforderungen für das pädagogische Personal. 

„Uns ist es ein Anliegen, die Kinder mit der christlichen Idee in Verbindung zu bringen“, erklärte Marion Bause und zeigte Zekorn verschiedene pädagogische Angebote im Zugehen auf Ostern, darunter eine Fastenblume, bei der die Mädchen und Jungen im Laufe der sechs Fastenwochen sechs Blüten auf Grundlage der entsprechenden Bibelgeschichten gestalten. „Wir machen Angebote und laden ein, möchten aber nichts überstülpen“, betonte Dorothee Marx angesichts der Tatsache, dass rund die Hälfte der Kinder mindestens ein Elternteil mit Migrationshintergrund hat und somit eine kulturelle und damit auch religiöse Vielfalt im Marienkindergarten vertreten sei.

Pastoralreferentin Marion Bause erklärte Weihbischof Zekorn das religionspädagogische Angebot des Marien-Kindergartens im Zugehen auf Ostern, darunter die Fastenblume.

© Bistum Münster

„Die Integrations- und Inklusionsarbeit, die in den Kitas geleistet wird, ist enorm“, verdeutlichte Heike Wiesmann die damit verbundenen Herausforderungen, die nicht nur im sprachlichen Verstehen, sondern auch im kulturellen Miteinander liegen. Das „Fest der Kulturen“ im vergangenen Jahr sei deshalb besonders gut bei Kindern, Eltern und Kita-Mitarbeitenden angekommen. 

Der Besuch in der Pfarrei, der in der Regel alle vier Jahre vom Kirchenrecht vorgegeben stattfindet, diente Weihbischof Zekorn unter anderem dazu, sich ein Bild von der Situation vor Ort zu machen. In Warendorf gehörten neben Gesprächen mit den Mitgliedern des Seelsorgeteams, Vertretern der evangelischen Kirche und der Politik auch eine Messfeier mit der Gemeinde sowie ein Gespräch mit den Gremienvertretern von Kirchenvorstand und Pfarreirat dazu. 

Bei diesem blickten die Ehrenamtlichen mit dem Weihbischof auf Schwerpunkte der vergangenen Zeit zurück, darunter der Weg zur „ökofairen Gemeinde“ und die Ausbildung von Menschen aus der Pfarrei zu Wortgottesdienstleiterinnen und -leitern. Einig waren sich die Teilnehmenden mit Blick auf das Ende der Volkskirche, dass unter anderem die „Seelsorge im Augenblick“, also an Lebenswenden gestärkt werden müsse. 

„Mich fasziniert das große Engagement vieler Menschen in der Pfarrei“, zeigte sich Weihbischof Zekorn zum Abschluss der Visitation beeindruckt. „Oft wird ausgesprochen innovativ gearbeitet“, lobte er. Dankbar für den offenen Austausch zeigte sich Zekorn nach dem Gespräch mit den Gremienvertretern, in dem es auch um die Gestaltung des neuen Pastoralen Raums ging und um die Frage, wie Menschen für den Glauben angesprochen und begeistert werden können.

Ann-Christin Ladermann
 

Kreisdechant Peter Lenfers, Verbundleitung Heike Wiesmann, Dorothee Marx, Leiterin des Marien-Kindergartens (von links) und Pastoralreferentin Marion Bause (rechts) gaben Weihbischof Stefan Zekorn einen Einblick in den Kita-Alltag.

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