„Wir sind eine Schule im Grünen und das nehmen wir wörtlich“, freute sich Schulleiterin Dr. Anja Stiglic über den gemeinsamen Erfolg von Schülerschaft und Kollegium/Mitarbeitenden. Bei dem umfassenden Umwelt-Programm, das das Gymnasium Johanneum vor vier Jahren gestartet hatte, wurde auf die aus der freien Wirtschaft bekannten Systeme wie das Erfassen von Ressourcen, Verbräuchen und Emissionen zurückgegriffen. Die Zertifizierung nach EMAS nach europäischem Standard gilt dabei als Richtschnur. Kombiniert wurde dies mit einer möglichst ökofairen Beschaffung und einer gezielten pädagogischen Arbeit.
Klassen werden mit LED-Leuchten ausgestattet
Neben dem Verkauf von fairgehandelten Waren, dem Einsatz von regional und biologisch erzeugten Produkten und der Verwendung von Recyclingpapier versucht die Schule zunehmend Energie zu sparen. Durch Preisgelder bei Wettbewerben zur Nachhaltigkeit konnten bereits LED-Leuchten in den ersten Klassen eingebaut werden, eine Photovoltaik-Anlage ist in Planung, ebenso eine E-Bike-Ladestation. Alle Maßnahmen, sowohl wirtschaftliche als auch pädagogische, haben die Verantwortlichen um den Umweltmanagementbeauftragten Jan-Dirk Frönd in einer aktualisierten Umwelterklärung zusammengefasst. „Als Gymnasium sehen wir die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung als eine der wichtigsten Aufgaben unseres aktuellen Schulprogramms“, betont Anja Stiglic. Ein Schwerpunkt sei es, die Kinder und Jugendlichen zu einem umweltbewussten Leben zu erziehen und Ressourcen zu schonen.
Weihbischof Zekorn gratulierte den Schülern und Lehrern zu ihrem Engagement in Sachen Schöpfungsbewahrung. „Mit unserem Verhalten können wir die Zukunft gestalten, es liegt mit in unserer Hand“, betonte er. Seine 5-Finger-Regel, die ihm beim Einkauf hilft, teilte er mit den Schülern: Es gelte, nur die Menge von Lebensmitteln einzukaufen, die gebraucht wird. „50 Prozent der Lebensmittel werden weggeworfen“, brachte er manche Schüler zum Nachdenken. Beim Einkauf stehe für ihn außerdem der Gedanke saisonal und regional sowie nach Siegeln einzukaufen im Mittelpunkt.
Schüler starten Fragerunde
Die Schüler nutzten die Gelegenheit für eine Fragerunde mit dem Weihbischof: „Wo kaufen Sie Ihr Fleisch? Fahren Sie ein Elektroauto? Wie stehen Sie zum Einsatz von Windrädern und Solarenergie?“, interessierte die Schüler besonders. „Solarenergie ist grundsätzlich eine gute Sache“, antwortete er. Bei Windrädern müsse der Standort gut überlegt sein, um den Natur- und Tierschutz gewährleisten zu können. Auf ein Elektrofahrzeug ist Zekorn noch nicht umgestiegen: „Die Rohstoffe, die für die Batterie benötigt werden, gehören zu den seltenen Erdelementen. Diese abzubauen, hat erhebliche Auswirkungen auf das ökologische und soziale Leben der Menschen in den betroffenen Ländern“, erklärte er und hofft auf eine Verbesserung.
Bildunterschrift: Weihbischof Dr. Stefan Zekorn und Thomas Kamp-Deister, Referatsleiter Schöpfungsbewahrung im Bistum Münster, überreichten der Schulgemeinschaft der Loburg Urkunde und Plakette anlässlich der Rezertifizierung nach dem Umweltmanagementsystem „Zukunft einkaufen – glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“.
Text/Foto: Ann-Christin Ladermann