Willkommens-Team im Dom sucht Mitglieder

, Bistum Münster

Wer den St.-Paulus-Dom Münster durch den Haupteingang betritt, stößt im lichtdurchfluteten Innenraum oft auf dieses Schild: „Accueil – Ort des Willkommens. Fragen zum Dom? Fragen zum Glauben? Fragen zum Leben? Sprechen Sie uns an!“ An diesem Tag steht Ursula Pelz neben dem Schild: Freundlich lächelnd und mit einer offenen Handgeste blickt sie den Besucherinnen und Besuchern entgegen. Die 81-Jährige ist seit 2008 eine der Ehrenamtlichen des Accueil-Dienstes, der aktuell neue Aktive sucht. 

Ursula Pelz und Mathias Albracht freuen sich über und auf alle Besucherinnen und Besucher des St.-Paulus-Doms Münster

© Bischöfliche Pressestelle / Anke Lucht

„Accueil“ ist das französische Wort für „Empfang, Willkommen“. Diese Name ist Programm: „Wir begrüßen die Menschen, beantworten Fragen zum Dom und, so weit wir können, zum Glauben“, sagt Ursula Pelz. Pastoralreferent Mathias Albracht, der die Gruppe als Seelsorger begleitet, ergänzt: „Der Accueil-Dienst vermittelt Menschen, die in den Dom kommen, ein Gefühl dafür, dass dieses schöne Gebäude auch ihnen gehört und auch für sie da ist.“ Zwar habe der Dom eine sehr offene Atmosphäre. Weil aber das Wissen um die Kirche und der Bezug dazu zurückgingen, hätten manche Menschen Hemmungen, ihn zu besuchen. Die Gruppe um Ursula Pelz helfen ihnen sinnbildlich „über die Schwelle“. 

Wie sie diese Willkommenskultur umsetzen, ist den Ehrenamtlichen selbst überlassen. „Alle machen das auf ihre eigene Art und bringen sich individuell ein“, verdeutlicht Pelz. Freundlichkeit und Offenheit seien dafür Voraussetzung. Wer beides mitbringe, werde mit schönen Begegnungen für seinen oder ihren Einsatz belohnt, findet die Münsteranerin.

Dafür wissen die Engagierten über die wichtigsten Eckdaten des Doms Bescheid, beispielsweise über die imposante Statue des heiligen Christophorus in der Westvierung. „Zu dieser Statue und zur der Frage, wie der Baum in ihren Händen platziert wurde, gibt es die meisten Fragen“, erzählt Ursula Pelz lachend. Im lockeren Austausch und durch Anlesen machen sie und ihre Mitstreiter sich für solche und ähnliche Fragen fit. 

Regelrechte Führungen bietet der Accueil-Dienst indes nicht an. Die Mitglieder informieren aber bei Bedarf gern über entsprechende Angebote. Ebenso stellen sie auf Wunsch Kontakt zu Seelsorgerinnen und Seelsorgern her.

Natürlich, weiß Ursula Pelz, äußern manche Dombesucher auch Kritik an der Kirche. Auch auf solche Gespräche lässt sie sich ein: „Ich höre mir deren Position an und sage für mich persönlich dann gern, dass nichts besser wird, wenn alle austreten.“ Dieser Austausch mache ihr Freude und halte sie fit, sagt die pensionierte Lehrerin. 

Deshalb hat sie gern die Aufgabe übernommen, den Accueil-Dienst einzuteilen. Die zurzeit zwölf Mitglieder sind unterschiedlich oft im Einsatz, manche zweimal, andere viermal monatlich für je einige Stunden; manche an festen Terminen, andere bedarfsweise – alles freiwillig. 

Der Blick der Aktiven richtet sich übrigens auch über die Dommauern hinaus: Traditionsgemäß entscheiden sie mit über die Verwendung des sogenannten Antoniusbrots. Das ist – entsprechend einer alten katholischen Tradition – der Inhalt eines Spendenkästchens, das sich bei der Statue des heiligen Antonius befindet. Über die Corona-Zeit hatten sich auf diesem Weg mehr als 7.500 Euro angesammelt. Diese sollen auf Wunsch des Accueil-Dienstes zu einem Viertel der Aktion Babykorb des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und zu drei Vierteln der Palliativ-Station des Herz-Jesu-Krankenhauses in Münster-Hiltrup zugute kommen.

Wer Interesse hat, beim Accueil-Dienst mitzumachen, kann sich unverbindlich an die Domverwaltung wenden, Fon 0251 495-6700, E-Mail: .

Anke Lucht