Alle nun erhobenen Vorwürfe stehen in Zusammenhang mit der Tätigkeit des Priesters als Spiritual an der Loburg (Gymnasium und Internat) in Ostbevern. Dort war er von 1996 bis 2002 eingesetzt.
Bischof Genn hatte den Priester Mitte Januar ausnahmslos alle priesterlichen und seelsorglichen Tätigkeiten verboten. Hintergrund war der von einer betroffenen Person erhobene Vorwurf des sexuellen Missbrauchs in den Jahren 2000/2001 an der Loburg. Dieser Person wurde im Verfahren zur Anerkennung des Leids eine Zahlung zuerkannt.
Gegen den Priester hatte es bereits 2015 und 2019 Vorwürfe grenzüberschreitenden sexuellen Verhaltens gegeben. Das ursprüngliche staatliche Verfahren wurde mangels hinreichender Erkenntnisse eingestellt. Auch die kirchenrechtliche Voruntersuchung kam zu keinem anderen Ergebnis. Aufgrund der Erkenntnisse aus dem Anerkennungsverfahren hat das Bistum den Vorgang nun erneut geprüft und der Staatsanwaltschaft übergeben. Gleichzeitig wurde eine neue Voruntersuchung eröffnet, die jedoch bis zum Abschluss der staatlichen Ermittlungen ruht.
Der Priester war nach seiner Priesterweihe 1992 zunächst Kaplan in Harsewinkel. Nach seiner Zeit am Gymnasium Johanneum war er Subsidiar im Dekanat Recklinghausen und in Rinkerode. 2005 wurde er Pfarrer in Hamm, Bockum-Hövel und war von 2008 bis 2016 in der Klinikseelsorge an den Universitätskliniken der Universität Münster eingesetzt. Zusätzlich zu seiner Tätigkeit in Beckum war er von 2019 bis 2020 auch Pfarrverwalter in Everswinkel St. Magnus und St. Agatha. Sollte es Betroffene des Priesters an diesen Einsatzorten geben, können diese sich weiterhin unmittelbar bei den Ansprechpersonen des Bistums Münster oder bei der Stabsstelle Intervention und Prävention des Bistums Münster (Tel. 0251 495-6967 oder 0251 495-6029) melden. Hier finden Sie alle Kontaktdaten.