DomGedanken: Weltordnung und Friedensstiftung seit Ende des Zweiten Weltkriegs

, Stadtdekanat Münster

Über „Weltordnung und Friedensstiftung seit 1945. Thesen zur Zeitgeschichte“ spricht am Mittwoch, 16. August, ab 18.30 Uhr Prof. Dr. Jürgen Osterhammel im St.-Paulus-Dom Münster. Sein Vortrag ist Teil der diesjährigen Auflage der Vortragsreihe „DomGedanken“. Sie steht unter dem Titel „Krieg! Und Frieden?“.

Prof. Dr. Jürgen Osterhammel

Prof. Dr. Jürgen Osterhammel

© privat

Der in Wipperfürth geborene Referent ist Historiker. Er war nach Forschungs- und Lehrtätigkeiten in Freiburg, Hagen, Berlin und Genf bis 2018 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Konstanz. Im Ruhestand ist er Gastwissenschaftler am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS). Osterhammel gilt als einer der führenden Vertreter der Globalgeschichte, dokumentiert in seinem auch international stark beachteten Werk „Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts“.

In seinem Vortrag geht Osterhammel von dem Krieg in der Ukraine als Zäsur in der europäischen Geschichte der Nachkriegszeit aus. Wie dieser Krieg enden wird, ist noch offen. Deutlich ist jedoch, dass die seit mehr als 70 Jahren vertraute Weltordnung an ihr Ende gekommen ist. Der Referent wird diesen Abschnitt der Zeitgeschichte einer historisch-politikwissenschaftlichen Analyse unterziehen und in Thesenform einschätzen, was sich geo-strategisch und insbesondere rund um Europa ankündigt.

In der Folgewoche am 23. August widmen sich die DomGedanken dem Theme „Der verlorene Frieden – und wie er sich wiederherstellen ließe“. Der Generalsekretär der internationalen Gemeinschaft Sant’Egidio aus Rom, Dr. Cesare Zucconi, wird seine Gedanken dazu vorstellen. Aus dem Nachbarbistum Essen kommt mit Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck der Referent für den 30. August. Als katholischer Militärbischof behandelt er den Zusammenhang zwischen „Christen und die wehrhafte Freiheit“. Zum Abschluss der diesjährigen DomGedanken spricht am 6. September die Friedensnobelpreisträgerin 2022 Prof. Dr. Irina Scherbakowa zur Frage „Ist Frieden mit Putin möglich?“ Die russische Germanistin und Kulturwissenschaftlerin erhielt den Nobelpreis als Gründungsmitglied der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial.
Die Abende werden jeweils von thematisch passender Musik eingerahmt. Diese gestalten am 16. August Domorganist Thomas Schmitz und Violinist Daniel Lorenzen.

Der Eintritt zu den DomGedanken ist frei. Die Veranstalter bitten aber um eine Spende für die Nothilfe Ukraine. Das Geld kommt direkt Projekten und Partnern zugute, für die sich die Ukrainische Gemeinde und der Ukrainische Verein Münster einsetzen.

Alle Termine der DomGedanken überträgt das Bistum Münster live im Internet. Interessierte können sie unter www.bistum-muenster.de und www.paulusdom.de verfolgen.