Mitten in dem geschäftigen Treiben steht, im weißen Polo-Shirt, Pfarrer Uchenna „Uche“ Aba. Er lächelt. Ja, ein bisschen nervös sei er schon, sagt er. Dennoch wirkt er locker, bespricht noch ein paar Details mit den Messdienerinnen und positioniert das Evangeliar im Altarraum. Während dort die Kerzen angezündet werden, zieht Uche sein Messgewand an. Wenige Minuten später steht er vor der Kamera im Mittelgang der Kirche und begrüßt die Zuschauerinnen und Zuschauer am Fernseher.
Für Ina, Hanna (beide 16) und Michelle (18) geht in diesem Moment ihre Arbeit los. Die drei jungen Frauen kommen aus Hülm und werden beim Fernsehgottesdienst zu Kabelträgerinnen für die Kameras, außerdem haben sie beim Auf- und Abbau geholfen. „Uche hat gefragt, ob wir da Lust drauf haben, da haben wir natürlich zugesagt“, erzählen sie. Und sie sind schon vor der Generalprobe überzeugt, dass alles glatt laufen wird: „Wenn Uche etwas anpackt, dann läuft es immer“, sagt Michelle.
Während die Kabelträgerinnen möglichst nicht zu sehen sein sollen, steht die 13-jährige Amelie aus Hassum für eine kurze Zeit im Mittelpunkt der Übertragung. Sie sitzt in einer vorderen Bank und liest eine der Fürbitten. „Ein tolles Erlebnis“ sagt sie kurz vor dem Gottesdienst, während die Tontechnikerin sie mit einem Mikrofon verkabelt. Ein Mikrofon bekommt auch Magdalene Denissen, die die erste Lesung halten wird. Wie alle anderen Helfer sagte auch sie: „Uche hat mich gefragt, ob ich das mache.“ Seit sieben Jahren trägt sie regelmäßig die Lesung vor, „beim Fernsehgottesdienst muss ich daran denken, in die Kamera zu reden“, erklärt sie. Dafür gab es sogar ein spezielles Lesetraining mit den Experten des Fernsehgottesdienst-Teams.
Dass am Pfingstsonntag pünktlich um 10.30 Uhr der Gottesdienst mit dem Auszug endet und Pfarrer Aba glücklich in die Kamera lächelt, ist vielen helfenden Händen zu verdanken. Den sechs Messdienerinnen, dem Chor unter Leitung von Annette Hemmers, Organist und Kantor Simon Strähnz, den Lektorinnen und den Frauen und Männern, die die Fürbitten und die Meditation nach der Kommunion vorgelesen haben. Und auch den vielen unsichtbaren Helferinnen und Helfern wie Ina, Hanna und Michelle, die im Hintergrund kräftig angepackt haben.
Christian Breuer