© St.-Christophorus-Gymnasium

Wertschätzung gehört zum katholischen Schulprofil

, Bistum Münster, Kreisdekanat Recklinghausen

96 Schülerinnen und Schüler kann das St.-Christophorus-Gymnasium zu jedem Schuljahr neu aufnehmen. „Die Anmeldezahlen sind in den vergangenen drei Jahren sukzessive gestiegen. Und das bei zurückgehenden Kinderzahlen in Werne. Zudem gibt es in der Stadt mit ihren rund 31.300 Einwohnern sogar zwei Gymnasien. Das städtische liegt in direkter Nachbarschaft“, erklärt Schulleiter Thorsten Schröer. So wie in Werne sieht es an den meisten der 29 bischöflichen Schulen im Bistum Münster aus. Sie verzeichnen mehr Anmeldungen als sie aufnehmen können. 

Seit 2016 ist Thorsten Schröer Schulleiter am St. Christophorus Gymnasium und damit an der Schule, an der er selbst sein Abitur gemacht hat.

Seit 2016 ist Thorsten Schröer Schulleiter am St. Christophorus Gymnasium und damit an der Schule, an der er selbst sein Abitur gemacht hat.

© St.-Christophorus-Gymnasium

„Wir laden die Kinder und ihre Eltern im Vorfeld zu einem Kennlerngespräch ein. Das waren in diesem Jahr weit mehr als 100. Da wir einige Familien kennen, sind es weniger Gespräche als Anmeldungen“, berichtet der 50-Jährige, der selbst an der Schule sein Abitur gemacht hat. Ziel sei es zu schauen, ob die Kinder leistungsmäßig mit einer entsprechenden Gymnasialempfehlung und von der Persönlichkeit zur Schule passen. Wichtig ist es dem Schulleiter, dass sich die Kinder und Eltern mit der Schule identifizieren. „Wir haben zu Beginn des neuen Schuljahres alle Kinder vorher kennengelernt, und deshalb können wir die Klassen sehr homogen zusammenstellen“, stellt Schröer das Vorgehen vor. 

Rund die Hälfte der Schülerinnen und Schüler kommt nicht direkt aus Werne. „Wir sind umgeben von kleineren Gemeinden und Dörfern. Die Kinder können sich verschiedene Schulen in benachbarten Kommunen aussuchen, aber viele entscheiden sich für uns“, freut sich Schröer, der 2016 die Schulleitung übernommen hat. Diese Mischung wirke sich positiv auf die Schulgemeinschaft aus ebenso wie der Wunsch der Eltern, mit dabei zu sein und sich ehrenamtlich zu engagieren zum Beispiel in der Cafeteria, in der Bücherei oder der Mensa. „Sie verstehen sich als Teil des Ganzen. Das ist auch eine Besonderheit an unserer Schule“, lobt Schröer.

Infos zum Gymnasium St. Christophorus Werne

Gegründet 1955 durch die Arnsteiner Patres.
1982 übernimmt das Bistum Münster die Trägerschaft des Gymnasiums
Das Kollegium umfasst 63 Lehrerinnen und Lehrer (incl. Referendare)
Die Schule besuchen 684 Schülerinnen und Schüler aus Werne und der Region.
Der Schulleiter heißt Thorsten Schröer, war selber Schüler dort und ist seit 2016 Schulleiter (als sein Vorgänger Dr. Jörgen Vogel in Rente gegangen ist).

Ein weiteres Qualitätsmerkmal sei der Geist und die Haltung der Menschen, die in der Schule seien. „Das spürt jeder, der unser Gebäude betritt. Es beginnt damit, dass einem die Tür aufgehalten wird, dass geholfen wird und dass es aufgeräumt ist. Der Wohlfühlfaktor, verstärkt durch unser tolles und weitläufiges Außengelände, ist hoch“, erklärt er. Neben der fachwissenschaftlichen Ausbildung stehe über allem als kirchliche Schule die Wertschätzung. „Wir nehmen die Kinder individuell und ganzheitlich wahr. Und das leben wir hier“, sagt Schröer mit Blick auf das Kollegium sowie auf die Heranwachsenden. 

Zum Schulkonzept gehören ebenso Angebote, die die Sozialkompetenz stärken. Das sind beispielsweise Tage religiöser Orientierung (TRO) ebenso wie Angebote zum Gesundheitsbewusstsein, Resilienz, das Fairmobil, Zivilcourage oder auch Teamtrainings. „Jedes Jahr hat seinen eigenen Baustein, bei dem die Schülerinnen und Schüler neben dem ganzen Stress auch mal rauskommen können“, erklärt Schröer, der Deutsch und Sozialwissenschaften unterrichtet. Statt der regelmäßigen wöchentlichen Gottesdienste sind im zweiten Halbjahr die ERE-Stunden (Ermöglichung religiöser Erfahrung) ein fester Bestandteil im Stundenplan der Fünft- bis Neuntklässler. „Unsere Schülerinnen und Schüler sind kirchlich nicht mehr so sozialisiert wie wir früher. Ganz besonders merken wir das nach den Corona-Pandemie. Kirche ist für sie ein Raum, in dem sie das Verhalten erst einmal wieder lernen müssen. In den ERE-Stunden, die in einem gesonderten Raum und nicht im Klassenzimmer stattfinden, geht es um den Glauben und um christliche Werte. Wir schaffen dabei Angebote, die die Kinder für sich annehmen, aber auch ablehnen können“, erläutert Schröer das Konzept. 

Froh ist er auch über die hervorragende Kooperation mit dem benachbarten städtischen Gymnasium. „Gemeinsam können wir alle Leistungskurse sei es im sprachlichen oder auch naturwissenschaftlichen Bereich in der Oberstufe anbieten. Das ist schon einzigartig im Kreis Unna“, ist er überzeugt. Insgesamt habe er es auf keinen Fall bereut, wieder an seine „alte“ Schule zurückzukehren. „Als Schulleiter bin ich nah an den Themen und den Menschen dran. Ich mag nach wie vor die Kinder und den Unterricht und kann mich mit dem identifizieren, was wir hier machen. Das geht meinen Kolleginnen und Kollegen genauso“, sagt Schröer und fügt mit einem Lächeln hinzu: „Ich liebe meine Schule.“ 

Hintergrund
Ob Schulen, Büchereien, Ferienfreizeiten, Sucht- und Schuldnerberatungen, Kindertageseinrichtungen, Hospize, Kulturveranstaltungen, Wohnen für Menschen mit Behinderungen… – die katholische Kirche im Bistum Münster hat zahlreiche Angebote, die von Menschen jeden Alters nachgefragt und genutzt werden. In vielen Feldern kirchlichen Engagements ist die Nachfrage im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr sogar gestiegen oder bleibt auf einem hohen Niveau stabil. 

Beispiele dazu finden sich auf www.bistum-muenster.de/kirche-ist-mehr.

  • Die ERE-Stunden finden in einem eigens eingerichteten Raum statt. Es geht um den Glauben und die christlichen Werte.
  • Beim Bundeswettbewerb erhielt die Schülerfirma „Firefly“ des St.-Christophorus-Gymnasiums einen hervorragenden dritten Platz.

Fotos: St.-Christophorus-Gymnasium