Wie das Zusammenleben der Kulturen gelingt

, Bistum Münster, Stadtdekanat Münster

Wie ein echtes Miteinander-Leben von Menschen aus verschiedenen Kulturen gelingt und wie alle Beteiligten davon profitieren: Dieses Schwerpunktthema hat am 6. November die Teilnehmenden der Delegiertenversammlung der Orden und Säkularinstitute in Münster beschäftigt. 35 Delegierte aus dem ganzen Bistum Münster waren dazu in das Priesterseminar Borromaeum gekommen.

Mit einer Mitmachaktion leitete Peter Claver Narh (hinten in der Mitte) seine Ausführungen zum Thema Interkulturaliät ein.

© Bischöfliche Pressestelle / Anke Lucht

Im Mittelpunkt des Tages stand ein Referat von Peter Claver Narh. Der aus Ghana stammende Ordensgeistliche ist seit 2023 Provinzial – also sozusagen Vorsteher – der deutschen Provinz der Steyler Missionare. 

An den Beginn seiner Ausführungen stellte er eine kurze Mitmachaktion. Dabei griffen die Teilnehmenden zu Malstiften. Die Aktion regte sie zum Nachdenken an, wie sehr innere Bilder und Vorstellungen ihre Wahrnehmung prägen. „Wir müssen uns die Bedeutung unserer Kultur für unser Bild von der Welt bewusst machen“, forderte der Referent. Insbesondere bei der Einschätzung von und im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen sei das wichtig. 

In seinen Ausführungen klärte Narh den Unterschied zwischen Multi-, Inter- und Transkulturalität sowie zwischen individualistischen und kollektivistischen Kulturen. Immer wieder stellte er konkrete Bezüge zu den Erfahrungen der Teilnehmenden in ihren Gemeinschafen her und tauschte sich dazu mit ihnen aus. Aus welcher Kultur Ordensmitglieder stammen, beeinflusst demnach beispielsweise ihren Umgang mit Hierarchien in Orden und Kirche, ihr Harmoniebedürfnis und ihre Auffassung von Kritik und Anregungen. 

Interkulturelle Konflikte ergeben sich nach Einschätzung des Provinzials oft aus einer nicht gelingenden Kommunikation. „Wichtig ist der Wechsel vom Ethnozentrismus hin zum Ethnorelativismus“, sagte Narh. Dafür müsse niemand seine Identität aufgeben, es gehe vielmehr um das Zusammenleben. Außerdem sprach er sich für Nachsicht auf allen Seiten aus. Das gelte nicht nur im Hinblick auf die Kulturen, sondern auch auf die Generationen. „Wenn Diversität positiv betrachtet wird und nicht negativ als zu lösendes Problem, dann wächst daraus ein erfinderischer Geist“, sagte der Referent abschließend und lud zum Perspektivwechsel ein: „Bewegung verändert immer.“ 

Am Nachmittag der vom Ordensrat des Bistums Münster organisierten Versammlung stand die Kommunikation im Blickpunkt. Als stellvertretende Pressesprecherin und Leiterin der Stabsstelle Kommunikation des Bistums Münster informierte Anke Lucht über deren Arbeit und über die Voraussetzungen für gelingende Öffentlichkeitsarbeit. 

Anke Lucht