Die kleinen Pilgerinnen und Pilger kamen aus rund 70 katholischen Kitas – von Coesfeld bis Warendorf, von Steinfurt bis Telgte. Ihr Ziel: ein gemeinsamer Tag voller Erlebnisse, Entdeckungen und Glaubensmomente – organisiert vom Aktionsprogramm „Kita – Lebensort des Glaubens“ des Bistums.
„Die Kita ist ein wichtiger Wegabschnitt im Leben der Kinder – und dieser endet mit dem Wechsel in die Schule. Der Kinderpilgertag möchte diesen Übergang bewusst gestalten und feiern. Wir sind heute gemeinsam unterwegs, getragen von der Hoffnung, dass Gott auch weiter mitgeht“, erklärt Stefanie Auditor vom Organisationsteam. Die Idee stammt ursprünglich aus den Bistümern Aachen und Trier – dort werden solche Pilgertage seit Jahren mit großem Erfolg durchgeführt. „Nach einem Besuch in Aachen waren wir so begeistert, dass wir wussten: Das wollen wir auch in Münster anbieten“, ergänzt Marcus Bleimann, ebenfalls im Leitungsteam des Projekts.
Für die Mädchen und Jungen war es eine richtige Entdeckerreise: Im Stationenlauf durch den St.-Paulus-Dom erkundeten sie sieben Orte mit allen Sinnen. Besonders beeindruckt waren sie von der riesigen Domorgel. „Die macht laute Musik, aber je größer die Pfeifen, desto tiefer der Ton“, erklärte ein Kind begeistert. Am Altar lernten sie goldene Reliquienfiguren kennen, besuchten das Grab von Kardinal von Galen zündeten Kerzen an, und erfuhren, was das Taufbecken bedeutet. Als Erinnerung an ihre Taufe segneten sie sich gegenseitig mit Wasser.
„Wir kommen aus dem Wallfahrtsort Telgte, die Kinder waren total aufgeregt – allein die Busfahrt war schon ein Erlebnis“, erzählte Erzieherin Melanie Eckel aus der Kita St. Barbara in Telgte. Einrichtungsleiterin Sonja Schapmann ergänzte: „Wir haben Pilgerstäbe gebastelt und uns richtig vorbereitet. Dass wir als Pilgerstadt heute hier dabei sein können, ist wunderschön.“
Neben den Erlebnisstationen konnten die Gruppen auch das Offene Singen in der Überwasserkirche besuchen. Musiklehrer Christian Scholtyssek lud die Kinder mit christlichen Liedern zum Mitmachen ein. In der Katholischen Öffentlichen Bücherei Liebfrauen-Überwasser wartete eine gemütliche Leseinsel, in der kleine Füße zur Ruhe kommen konnten.
Auch an anderen Orten wurde gestaunt und gelacht: Beim Figurentheater, im Erzählzelt oder beim „Objekttheater“, bei dem aus einer Werkzeugkiste ganz plötzlich die Arche Noah wurde – mit Giraffen aus Malerrollen und Vögeln aus Zollstöcken. Das Highlight der sechsjährigen Pia und ihrer Freunde: die Trommelreise in der Aula der Katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde (KSHG): „Wir durften selber trommeln, mal laut, mal leise – alle Kinder haben mitgemacht.“ Den Abschluss bildete ein Wortgottesdienst im Dom mit gemeinsamen Singen, Beten und dem Pilgersegen. Diesen im Gepäck, machten sich die Gruppen der kleinen Pilger anschließend gemeinsam mit ihren Begleiterinnen und Begleitern wieder auf den Heimweg.
Dass der Tag so reibungslos verlief, ist vielen helfenden Händen zu verdanken: „Wir sind begeistert, dass alles so gut geklappt hat“, sagt Stefanie Auditor. „Ein großes Dankeschön an Polizei, Malteser, Kooperationspartner, unsere Kolleginnen und Kollegen sowie die Schülerinnen und Schüler der Hildegardisschule Münster, die mitgeholfen haben.“ Auch Marcus Bleimann zog ein rundum positives Fazit: „Die Stimmung ist super, das Feedback auch, die Sonne scheint – das Leitwort ‚Wir sind mit Gott unterwegs‘ ist heute wirklich spürbar geworden.“
Ann-Christin Ladermann