Eigens für die Region haben Simon Köcher vom KBW und Cäcilia Scholten, Referentin für übergeordnete Projekte in der Pfarrei St. Sixtus, das Angebot konzipiert. „Wir haben die Fortbildung nicht ausschließlich in mehrtägigen Wochenendblöcken durchgeführt, sondern an einzelnen Tagen. Die Teilnehmenden konnten abends wieder nach Hause fahren“, berichtet Köcher. Und Scholten ergänzt: „Das hat viele Menschen angesprochen. Es lässt sich – egal in welcher familiären Situation – leichter organisieren. Ebenso hat ihnen unser Veranstaltungsort, das Pfarrheim Heilig Kreuz in Hamm-Bossendorf, gefallen. Er ist gut zu erreichen, und wir waren als Gruppe unter uns.“
An insgesamt 17 Fortbildungstagen mit 125 Stunden haben sich die Teilnehmenden mit unterschiedlichen Themen beschäftigt. „Wir haben viel Wert auf die eigene Trauerbiografie und pastoral-psychologische Ansätze gelegt“, informiert Scholten. Zudem seien die Ehrenamtlichen dabei unterstützt worden, ihren eigenen Stil zu finden. „Um auf die Menschen einzugehen, die sich in einer besonderen Situation befinden, braucht es mehr als eine liturgische Ausbildung. Da geht es auch darum, wie an dieser Schwelle eine Beziehungspastoral gestaltet werden kann“, sagt sie weiter. Ebenso sei die Bibelarbeit ein wichtiger Bestandteil der Fortbildung gewesen, um die Teilnehmenden zu befähigen, die Texte auf die jeweiligen familiären Situationen zu übertragen. „Aber auch praktische Elemente wie das Sprechen am offenen Grab oder in der Trauerhalle, Übungen zu Trauergesprächen, Informationen zur Arbeit im Bestattungshaus und die Begleitung von Beerdigungen gehörten zum Programm“, erklärt die Referentin. Als Abschlussarbeit hätten die Frauen und Männer eine Beerdigung ausgearbeitet.
Die Kursleitung lag in den Händen von Scholten und Michael Ostholthoff, Pfarrer in St. Sixtus. Ebenso haben sechs Ehrenamtliche als Referenten mitgearbeitet. Dazu gehörten beispielsweise Ulrike Behrendt und Norbert Becker. Sie sind bereits seit fünf Jahren ehrenamtlich im Trauer- und Beerdigungsdienst in der Halterner Pfarrei aktiv und haben von ihren Erfahrungen berichtet.
„Die Menschen lassen sich dort für das Ehrenamt ansprechen, wo sie eine professionelle Ausbildung erhalten. Das ist der richtige Weg“, ist Scholten überzeugt. Viele der neuen Beerdigungsleitenden seien in einem Alter, in dem sie eine sinnvolle Aufgabe für ihren Ruhestand suchten. Künftig wollen sich die neuen Freiwilligen im Trauer- und Beerdigungsdienst in regelmäßigen Abständen treffen, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen.
Das Kreisbildungswerk plant für Anfang kommenden Jahres eine weitere Fortbildung. „Wir haben schon einige Anrufe von Interessierten erhalten. Allerdings müssen sie sich zunächst an ihre Pfarreien wenden, und eine Teilnahme dort besprechen“, informiert Köcher. Auch im Fortbildungsprogramm in Haltern wird es im Herbst wohl wieder eine Ausbildung für den Trauer- und Beerdigungsdienst geben.
Ihre bischöfliche Beauftragung und ein Zertifikat haben erhalten: Wilhelm Grave, Sabine Höhne, Maria Kemper, Christine Nestola und Gertrud Thomas-Book aus Haltern am See, Barbara Cornelius und Aloys Reddemann aus Datteln, Bettina Gebhard sowie Anja Herrmann aus Recklinghausen und Sascha Lipowski aus Waltrop.
Text: Michaela Kiepe/Foto: St. Sixtus/Steffi Biber