Zehntklässler der Marienschule haben sich auf Sinnsuche begeben

, Kreisdekanat Coesfeld

Im kommenden Sommer werden die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen die Marienschule in Dülmen verlassen. Wie kann es für sie weitergehen? Wollen sie einen Beruf erlernen und wenn ja, welchen? Oder geht es an einer anderen Schule weiter? 

„Es stellen sich unseren Schülerinnen und Schülern so viele Fragen. Wir wollen sie bei der Beantwortung unterstützen und haben sie zu drei Sinnsuchertagen eingeladen“, berichtet Barbara Kockmann, Schulseelsorgerin an der bischöflichen Realschule. Die rund 90 Zehntklässler konnten in verschiedenen Angeboten über das Leben nachdenken, auf Sinnsuche gehen und eine religiöse Auszeit nehmen. Dafür hatten die Verantwortlichen ein Programm zusammengestellt, aus dem die 15- und 16-Jährigen aus sechs Modulen wählen konnten. Die Bandbreite reichte von klassischen „Tagen religiöser Orientierung“ auf der Jugendburg in Gemen über kreative Angebote wie Malen und Singen, drei Pilgertouren, die Auseinandersetzung mit dem Thema „Glaube und Wissenschaft“ bis hin zu „Kirche vor Ort“, wo sie durch Besuche im Regionalbüro, bei den Pfadfinderinnen, der Caritas oder im Anna-Katharinenstift Karthaus Christsein konkret erleben konnten.

Im Regionalbüro in Dülmen erfuhren beispielsweise einige Teilnehmende von Sylvia Rüschenschmidt und Janina Reher wie kirchliche Jugendarbeit funktioniert und dass es letztlich dabei um die Menschen und ihre wirklichen Fragen gehe. Über dieses Thema kamen die Schülerinnen und Schüler ins Gespräch und erprobten das Erfahrene auch praktisch.

Eine weitere Station war die Baustelle, die Jugendbildungsstätte der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) in der Bauerschaft Daldrup. Dort wurde in Gesprächen deutlich, dass Christentum eine Mach-Religion ist. „Etwas zu tun und die Welt ein bisschen besser zu machen, ist unsere Aufgabe“, sagte Diözesankuratin Johanna Eickholt. Gemeinsam mit Bildungsreferentin Heike Mittelsdorf machte sie am selbst entzündeten Lagerfeuer, an dem auch Popcorn zubereitet wurde, Werbung dafür, auch für andere zu leben. 

„Es ist gut und wichtig, dass wir ein differenziertes Angebot für Sinnsuchertage angeboten haben“, zieht Kockmann das Fazit des Angebots. Der Zugang, den jede und jeder zu den großen Fragen des Lebens und Glaubens wähle, sei völlig individuell. „Daher ist es gut, nicht ein Angebot als das ‚Beste‘ vorzugeben, sondern diese Vielfalt zu bewahren“, erläutert sie weiter.

Text: Michaela Kiepe/Foto: Marienschule/Barbara Kockmann